John Thoeny in Kanada,
um 1944
Als Bergwerksarbeiter in Stewart
1928 zog es ihn weiter, wieder nach Norden, bis nach Stewart an der
Grenze zu Alaska. Johann war nicht der einzige Liechtensteiner, der in
den Bergwerken bei Stewart arbeitete. Der «Bascha-Welti Hugo» und
Johann Nägele waren ebenfalls da. Trotz der harten Arbeit hatten die
drei auch viel Spass. Manchmal ärgerten sie Bären, von denen es viele
gab in dieser Gegend. Einmal kletterte Hugo hinter einem Bären auf
eine Tanne hoch und versuchte, dem Bären einen Strick um den Hals
zu legen. Das gelang ihm auch tatsächlich, so dass Johann und Hugo
den Bären vom Baum herunterziehen konnten. Einem anderen Bären,
der öfters zu ihrer Hütte kam, banden sie den Hinterfuss an einen
Baumstumpf. Ein kleines Bärchen, das neugierig um ihre Hütte
strolchte, fing Johann ein und baute ihm ein Nest in einem Fass. Das
Bärchen blieb bei den drei Liechtensteiner Bergwerksarbeitern, die es
auch gerne fütterten und pflegten.
Zurück in Liechtenstein
Zwei Jahre später, also 1930, kehrte Johann zum ersten Mal nach
Liechtenstein zurück. Er überquerte den Atlantik auf der «Bremen».
Zurück in der Heimat, lernte er bald Elisabeth Söllner kennen, die sich
zu dieser Zeit zufällig in Liechtenstein aufhielt. Im August 1931 heira-
;eten die beiden. Kurz nach der Hochzeit, im September 1931, nahm
Johann Thoeny zum zweiten Mal die lange Reise nach Stewart im Nor-
den von British Columbia auf sich, um dort neuerlich Geld zu verdie-
nen. Seine Frau Elisabeth liess er bei seiner Mutter in Schaanwald
zurück. Zwei Jahre lang musste Elisabeth Thoeny warten, bis ihr
Mann 1933 wieder zurückkehrte.
Johann Thoeny blieb nun einige Zeit im Land und arbeitete
zunächst auf dem Bau. In der Schweiz half er rund um Sargans bei der
Renovation von Häusern und in Schellenberg bei der Errichtung der
Kapelle. Ungefähr ein Jahr später fand er Arbeit bei einer Versiche-
rung in St.Gallen. Als Kassier musste er im Unterland und in Schaan
von Haus zu Haus gehen und Prämien einkassieren. Diese Arbeit ver-
leidete Johann jedoch nach ein paar Jahren. Er habe bald keine Lust
mehr gehabt, erklärt er, zum Beispiel wegen 50 Rappen nach Ruggell
fahren zu müssen.
Die dritte Auswanderung nach Kanada
Anders als Johann Nägele, der ebenfalls nach Liechtenstein zurückge-
kehrt war und auch da bleiben wollte, beschloss Johann Thoeny, wie-
der nach Kanada zu gehen. Diesmal aber nahm er seine Gattin mit.
Am 6. April 1937 kam die «Alaudia» mit den Thoenys an Bord in Qu6-
bec an. Aus Briefen von Franz Fehr, ebenfalls ein Schaanwälder Aus-
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