Beatrice Noll
Ein abenteuerliches Leben in Kanada
John Thoeny aus Schaanwald
Schon in seiner frühesten Jugend hatte Johann Thoeny Auslandserfah-
rung gesammelt. Als er 15 Jahre alt war, arbeitete er bereits in der
Schweiz, in Untervaz, auf dem Bau und schleppte für die Gipser Pfla-
stersteine. Auch die Abenteuerlust kam schon früh zum Vorschein:
Zusammen mit seinem Freund Hugo Ritter, dem «Bascha-Welti Hugo»,
wilderte er als Jugendlicher auf der Plankner Hochalp Alpila. Erwischt
wurde er dabei nie, Der damalige Plankner Jagdaufseher hegte zwar
einmal den Verdacht, der junge Thoeny habe ihm seinen Rehbock
geschossen, beweisen konnte er jedoch nichts. Ausgenommen wurden
die Tiere bei Johann zu Hause. Sein Bruder Guntram, der später selbst
Jagdaufseher wurde, erfuhr nie von Johanns verbotenen Aktivitäten
als Weidmann.
Die erste Auswanderung
Der am 18. September 1903 in Schaanwald geborene Johann (Eltern:
Josef und Paulina Thöny-Matt) verliess mit knapp zwanzig Jahren das
erste Mal seine vertraute Umgebung. Zusammen mit fünf Gleichge-
sinnten, darunter der «Bascha-Welti Hugo» (Hugo Ritter), Ernst Müss-
ner (Sohn des damaligen Nendler Lehrers) und Johann Nägele, schiffte
er sich im Sommer 1924 auf der «Melita» ein. Ziel der Reise: Kanada.
Johann fand Arbeit bei einem Farmer in der westkanadischen Pro-
vinz Saskatchewan. Dort, mitten in der weiten Prärie, arbeitete er, bis
die Erntezeit vorbei war und es keine Arbeit mehr für ihn gab.
Ansicht von Prince George
(British Columbia), Canada,
1924
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