Nach der Einwanderung in
New York im Februar 1930
reisten Anna Beck, Franz
Xaver Beck (auf dem Rück-
sitz), Konrad Sele und
Gottlieb Beck (der bereits in
New York war) zusammen
nach Los Angeles, wo sie am
6. März 1930 ankamen
Mittwoch angekommen, am Samstag ging ich zum Tanz bei einem
deutschen Fest, wo ich den Besitzer eines <speakeasıp (Lokal, in dem
während der Prohibition Alkohol ausgeschenkt wurde) kennenlernte
Am Montag begann ich zu arbeiten.»
Konrad war zuerst, was die Amerikaner busboy nennen. Im Brief
vom «March 11, 1930» erklärt er den Angehörigen in Triesenberg sei-
ne Tätigkeit: «/ch bin in einem Restaurant und (muss) da allerhand
arbeiten. Am Morgen muss ich zuerst die Tische und Stühle ordnen
und ein wenig abstauben, dann die Servietten, den Zucker, Pfeffer,
Salz und noch allerhand Zeug hinstellen. Etwa um 11 Uhr kommen
dann die Gäste. Vorher muss ich noch Semmeli auseinanderschneiden
und dann Butter dazwischen streichen —- das ist ja eine schöne Ar-
beit.» Servieren musste Konrad als busboy nicht, dafür aber abräu-
men. Er verdiente für diese Arbeit einen Dollar pro Tag, was damals
ganz gut gewesen sei, wie er bestätigt. Und: «Um halb vier Uhr kann
ich immer nach Hause, brauch also nicht so lang zu schaffen», hält er
im Brief vom 11. März 1930 fest. Dazu konnte sich Konrad im Restau-
rant noch gratis verköstigen.
Offenbar liessen seine Schilderungen auf dem «Balischguad» aber
allerhand Fragen aufkommen. In einem Brief vom 17. April 1930 führt
Konrad weiter aus: «Die schmutzige Wäsche habe ich waschen lassen.
Kommt so teuer, wie neues kaufen - wer hat Euch das gesagt? Die
Taschentücher und Socken waschen wir selber, denn die kosten so viel
fürs Reinigen, dass man sich neue kaufen könnte, Das Restaurant, wo
ich arbeite, ist etwa 15 Minuten von meinem Zimmer. Ich steh immer
so um 6 Uhr auf, dann lerne ich Englisch und etwa um halb acht Uhr
mach ich mich reisefertig. Habe immer guten Appetit. Morgens, bevor