heute wo ich am Schreiben bin, schneit es. Die Eisenbahnen waren
mehrere male so tief zugeschneit, dass es jedesmal eine Woche nahm,
um ihn hier freizuschaffen und so genug Verdienst war, denn Eisen-
bahnkompagnien dingten 500 Mann, denn der Schnee lag an welchen
Plätzen fünfundzwanzig Fuss tief. Wir freuen uns sehr dass einmal
Landsleute kommen und wir wollen unser bestes thun und sie mit
Freuden empfangen. Jetzt will ich mein Schreiben schliessen mit vie-
len Grüssen an euch alle. - Julius Lampert» (3.4.1881).
Julius sprach von mehreren Landsleuten, die erwartet wurden.
Tatsächlich reiste Johann Eberle gemeinsam mit seiner Frau Sibylla
und seinen drei Kindern!!! nach Freeport. Kurz zuvor schon kamen der
gleichfalls aus Triesenberg stammende Franz Josef Frommelt, seine
Frau Katharina, geborene Marock, sowie sein Bruder Remigius mit
seiner Braut Josepha Beck!* an. Frommelt und Eberle berichteten in
einem gemeinsamen Brief an die lieben Vettern und Basen, dass Karo-
lina Lampert sie gut aufgenommen habe: «Freeport den 22. 5. 1881 -
Lieber Vetter Base & Familie! - Dass wir nun in Freeport gesund ange-
kommen sind am Oster Sonntag Morgens 4 Uhr, dann 7 Uhr die Karo-
'lina gefunden haben, sie hat uns gut aufgenommen, war in allen Thei-
len besorgt für uns, war gegen uns als wie eine Mutter, wir waren eine
Woche bei ihr bis wir eingerichtet waren. Ich bin gegenwärtig bei den
Maurern, ich kenne zwar Amerika noch nicht, aber so viel sehe ich,
dass ein ehrlicher Arbeiter wenn er gesund ist eine Familie erhalten
kann und dass hier das bessere Land ist als in Europa, nicht das ich
Europa verschmähe den es ist mein Heimathsland. Die Karolina ist in
gutem Stande, sie hat es besser als die es gesagt haben ihr sollt ihr
Zehrung schicken, wen sie kommen wollte hätte sie eigne Zehrungen —
ich schreibe jetzt nichts mehr. Es wundert mich auch was meine Eltern
machen, mein Vater wird uns wohl schön ausschimpfen was aber kei-
ner Art nichts hilft. Die Eberle sind vor 14 Tagen gekommen, waren
auch eine Woche bei Karolina. Nun werde ich mein Schreiben schlies-
sen, erwarte eine baldige Antwort, werde das nächste mal ziemlich
mehr schreiben. - Mit herzlichen Grüssen - Franz Jos. Frommelt &
Katharina Frommelt - Auch grüsset mir meine Eltern und Verwandte —
Auch grüsst euch Karolina vielmal werde bald schreiben — Die Adres-
se ist an Franz Jos. Frommelt in Freeport, Illinois, Nordamerika —
Johann Eberle und Familie lässt Euch Alle recht herzlich grüssen. Wir
ırbeiten jetzt und sind schon ziemlich amerikanisch eingerichtet wel-
ches mich etwa 60 Dollar gekostet hat. Es ist hier schon heisses Wet-
ter. Ich habe denn Husten bekommen, und der Bruder Remigius die
Rothsucht, so wie auch der Ferdinand und der kleine Remigius welche
jetzt aber bereits vorüber ist. Grüsst auch besonders die Juli und sagt
ihr, sie habe eine gute Schwester in Amerika, wir sind Nachbarn und
Zu
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