Marxer. Wir wissen nicht, wie diese Ehe angebahnt worden ist. Sie ist
aber ein Indiz dafür, welch enge Kontakte zwischen der Auswanderer-
<olonie in Nebraska und der alten Heimat in Liechtenstein bestanden.
Dass die Heirat und die darauffolgende Auswanderung nach Amerika
‚m voraus genau geplant worden war, ergibt sich auch daraus, dass
die beiden jung Vermählten auf ihrer Reise in die USA vom Bruder der
Gattin, Jakob Meier, begleitet wurden.
Ludwig Heeb führte seine Gattin und seinen Schwager vorerst in
sein Heim nach Atkinson. Die wirtschaftliche Situation in Nebraska
hatte sich allerdings in den vorangegangenen Jahren stetig verschärft.
Eine jahrelange Dürreperiode «hatte das Land in eine wahre Wüste
verwandelt».“” Viele amerikanische Siedler entschieden sich in dieser
Zeit für eine Rückkehr nach Europa. Allein im Jahre 1908 traten
395’000 Menschen die Rückreise in ihre alte Heimat an.“
Andere ergriffen die Möglichkeit, entlang der Frontier in bisher
kaum besiedeltes Land weiterzuziehen. In den regionalen Zeitungen
Nebraskas erschienen in jenen Krisenjahren Anzeigen, die für die Aus-
wanderung nach Kanada warben.“ Vermutlich las auch Ludwig Heeb
eine solche Anzeige, mit grösster Wahrscheinlichkeit hatte er auch
schon vor seinem Besuch in Europa und seiner Heirat mit Adelina
Meier mit der Möglichkeit einer Ansiedlung in Kanada spekuliert.
Jedenfalls unternahm er schon kurz nach seiner Verehelichung und
Rückkehr in die USA zusammen mit seinem Schwager eine Erkun-
dldungsreise nach Saskatchewan.
Trauung von Ludwig und
4Adelina Heeb-Meier am
23. Mai 1910 in Mauren.
Neben dem Brautpaar
stehen die Trauzeugen
Paulina Altenöder, Bendern,
und der Bruder des Bräuti-
gams, Lehrer Andreas Heeb,
Mauren
Biographische Beiträge