Volltext: Nach Amerika!

Ziel aber nicht und wurde von diesem Tag an nie wieder gesehen.‘® 
Allmählich konnte sich Johann Heeb eine bescheidene Existenz auf- 
Dauen. Im Jahr 1892 kaufte er ein Stück Land im Ausmass von 160 
Acres für 1’000 Dollars.!® Die Tatsache, dass er auf die tatkräftige 
Jnterstützung von sechs Söhnen zurückgreifen konnte, wird ihm 
dabei wohl zugute gekommen sein. 
Am 26. Mai 1895 starb Johann Heeb im 65. Lebensjahr und wurde 
N Atkinson beigesetzt. Das Inventar seines Vermögens listet einen 
geträchtlichen Besitz auf: 18 Rinder, 17 Mastschweine und acht Pferde 
im Wert von 476 Dollars, ferner 640 Acres Land für geschätzte 2’700 
Jollars.!” Seine Farm wurde von seinen Söhnen und seiner Witwe wei- 
jergeführt. Elisabeth Heeb-Kühne folgte ihm 1910 in den Tod.!* Das 
Gut blieb bis 1971 im Besitz der Familie Heeb. 
Agatha Heeb (1864-1952) 
Agatha Heeb, nur entfernt verwandt mit der Familie des Johann Heeb, 
wanderte 1891 gemeinsam mit Magdalena Öhri von Ruggell in die USA 
aus. Es heisst, die beiden jungen Frauen hätten sich eines Tages «wie 
ein Blitz aus heiterem Himmel» entschieden, nach Amerika zu gehen. 
Dies mag zutreffen, doch machten sie sich nicht in ein völlig unbe- 
xanntes Land auf. Agatha Heebs jüngerer Bruder Ludwig war nämlich 
jereits zwei Jahre zuvor in die Vereinigten Staaten aufgebrochen und 
hatte sich - nach ersten Sondierungen in Allentown - in der Nähe von 
Johann Heeb in Atkinson niedergelassen. 
In Nebraska lernte Agatha den ältesten Sohn des Johann Heeb, 
Frank, kennen, und die beiden heirateten bereits im August des Jahres 
1892. Der Heirat waren aber erhebliche Probleme vorausgegangen: 
Die Heiratsurkunde wurde von einem Richter und nicht von einem 
Geistlichen ausgestellt!*, was damals zwar durchaus schon üblich war. 
Der tiefere Grund für diese Zivilheirat liegt aber darin, dass sich der 
katholische Priester in O’Neill weigerte, das junge Paar zu trauen, da 
beide den Namen Heeb trugen, aus der gleichen Gemeinde stammten 
und deshalb zu nahe verwandt sein könnten. Obwohl Frank und Aga- 
tha Heeb nicht näher miteinander verwandt waren, erklärte sich erst 
im Oktober desselben Jahres ein Priester in Atkinson bereit, die beiden 
kirchlich zu trauen. Da mehrere Mitglieder der Familie später in 
hohem Alter an grünem Star erkrankten und erblindeten, hat sich die 
.egende erhalten, auf der Familie Heeb liege ein Fluch. welcher von 
dieser Heirat herrühre.“ 
Agathas Ehemann Frank Heeb hatte bereits 1885 um ein Home- 
stead in Eagle Creek, nördlich von Emmet, ungefähr eine Meile von 
der Farm seines Vaters entfernt, angesucht. Ursprünglich bewohnten 
sie eine Hütte, die mit selbstgefertigten Tischen. Bänken und Schrän- 
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