Volltext: Nach Amerika!

Raymond und Bernadine 
Seger im Maschinenraum 
des Riverside Bowl im 
Sommer 1992 
Rechts: Blick in die 
Riverside Bowl in 
Dubuque 
Raymond Seger (1905-1992) wurde im gleichen Jahr geboren, in 
dem sein Vater aus St. Louis zurückkam, um seine Familie in die Ver- 
einigten Staaten zu holen. St. Louis wurde der ganzen Seger-Familie 
zur neuen Heimat. Raymond und seine Geschwister behielten ihren 
Wohnsitz stets in dieser Stadt. 
Nach der Schulzeit erlernte Ray wie schon sein Vater das Schreiner- 
und Zimmermannshandwerk. Allmählich spezialisierte er sich auf 
Parkettböden und Kegelbahnen. Jahrelang arbeitete er für die Bruns- 
wick-Balke-Collender Co., die in den ganzen USA Kegelbahnen baute 
In der Freizeit schreinerte er oft Möbel und verzierte sie mit feinen 
Intarsien. Noch im Pensionsalter verschönerte er Tische und Kommo- 
den mit geschmackvollen Mustern aus verschiedenen Hölzern. 
Nach jahrelanger Tätigkeit als Angestellter machte er sich selbstän 
dig. 1958 kaufte er mit einem Partner in Dubuque (Iowa), wo sich 
bekanntlich auch viele Liechtensteiner niedergelassen hatten, einen 
grossen Kegelbahnbetrieb, die Riverside Bowl. Er pflegte zu scherzen, 
er habe den Betrieb für ein Lied gekauft (wie man in Amerika sagt) 
und dabei könne er nicht einmal singen. Das Geschäft erwies sich als 
lukrativ. Unter einem Dach sind vierzig Kegelbahnen, ein Tanzlokal 
und ein Souvenirshop untergebracht. Obwohl Kegeln nicht mehr so 
populär ist wie in den sechziger und siebziger Jahren, gibt der Betrieb 
zwanzig Leuten das ganze Jahr über Arbeit. Im Winter arbeiten hier 
bis zu 45 Männer und Frauen. Sowohl unter den Gästen wie auch 
unter den Angestellten finden sich zahlreiche Leute, die von Liechten- 
steinern in Dubuque abstammen. James G. Vogt, der von Anfang an 
bei Ray Seger arbeitete und lange Zeit Geschäftsführer der Riverside 
Bowl war, erklärte in einem Interview im Sommer 1992, die Liechten- 
steiner in Dubuque hätten sich immer als «Swiss» bezeichnet, bis 
1955 Ray Seger aus St. Louis kam und sie über ihr wahres Herkunfts- 
land aufklärte. 
Cassner. Seger. Walch
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.