Volltext: Nach Amerika!

Vom Schlosser zum Juwelier 
Franz Josef fand Arbeit als Blechschmied und zog in ein boarding hou- 
se (Pension), wie es für Einwanderer damals üblich war. Dort lernte er 
Helena Rypczynski kennen, deren Familie aus Scheidemühl (Posen) 
stammte. Im September 1898 heirateten Helena und Franz Josef in 
der katholischen Kirche St. Francis de Sales in St. Louis. Diese Kirche 
sollte im Leben der Liechtensteiner in St. Louis weiterhin eine grosse 
Rolle spielen. Alle Einwanderer aus Vaduz waren Mitglieder dieser 
Kirchgemeinde. 
1904 wurde St. Louis zum Anziehungspunkt für die ganze Welt. 
Jundert Jahre nach dem Kauf des Louisiana-Territoriums von Frank- 
reich fand hier die Weltausstellung statt. Beim Aufbau der riesigen 
EXPO gab es viel Arbeit. Gassners Verwandte in Vaduz mögen von die- 
sen Beschäftigungsmöglichkeiten gehört haben. Jedenfalls kam Rudolf 
Seger 1904 nach St. Louis und arbeitete auf dem World Fair. Er war 
iber die Mutter von Franz Josef mit den Gassners verwandt. 
Nach der Weltausstellung kehrte Rudolf 1905 ins Fürstentum Liech- 
‚enstein zurück, um seine Frau Bertha, geborene Walch, die er 1901 
geheiratet hatte, und seine drei Kinder nach St. Louis zu holen. Zur 
zleichen Zeit kamen Franz Josef Gassners Brüder Emil und Friedrich 
sbenfalls nach St. Louis. 
Franz Josef Gassner war es in den gut zwölf Jahren seit seiner Ein- 
wanderung gut gegangen. Er hatte Land gekauft, wo sich die Texas- 
ınd Gravois-Strasse kreuzen, nur eine Strasse von der St.-Francis-de 
Sales-Kirche entfernt. Er betrieb nun ein Uhren- und Juweliergeschäft 
ınd besass Wohnungen im oberen Stock und im Gebäude nebenan. 
Das Haus und Geschäft von 
Franz Josef Gassner an der 
Kreuzung der Gravois- und 
Texas-Avenue 
Gassner. Seger, Walch 
MT -d
	        

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