Alber in Frankreich
Franz Josef Alber (1816-1877)
Alines Vater Franz Josef Alber stammte aus Mauren. Nachdem der
ältere Bruder Sebastian den Hof übernommen hatte, suchte der um
sieben Jahre jüngere Franz Josef Arbeit in der Fremde. Wie viele
Liechtensteiner wanderte er als Bauhandwerker im Frühjahr ins Aus-
land.“ Mit 18 Jahren begann er die Saisonwanderung. Zu dem Zeit-
punkt erreichte sie mit 751 ausgestellten Reisepässen gegenüber den
früheren Jahren einen Höchstwert. In den zwanziger Jahren des 19
Jahrhunderts lag die Zahl der beantragten Reisepässe stets tiefer.
Franz Josef wanderte nach Frankreich aus, das neben der Schweiz,
Deutschland und Österreich zu den häufigsten Wanderungszielen zähl-
te. In den Vogesen fand er durch die aufkommende Textilindustrie ein
ımfangreiches Tätigkeitsfeld als Zimmermann, so dass er immer wie-
ler in das Gastland zurückkehrte.
Aus der saisonalen Wanderung wurde wie bei vielen anderen
Handwerkern auch ein dauernder Aufenthalt.“ Franz Josef blieb in
den Vogesen und verehelichte sich in Chifosse am 28. Februar 1858
mit Marie Josefine Martin. Die Flitterwochen verbrachten sie am
Zürichsee und in Liechtenstein. «Er wollte seinem Vater seine Braut
zeigen.»** Das Paar lebte in Plombieres und später in Vagney. Sie hat-
jen sechs Kinder: Aline, Emma, Emile, Marthe, Henri und Gustave. Als
sin Sohn von Aline während des Ersten Weltkriegs nach Frankreich
kam, wurde er von seiner Mutter instruiert: «Wenn Du nach Plombie-
res kommst, war unser Haus in der rue de la gendarmerie. Vielleicht
erinnert man sich an Deinen Grossvater Josef Alber. In Vagney, Vosges,
wenn du dort bist, geh zum Hötel de la Poste; wenn noch Madame
Alphonse Robert das Hotel hat, frage, ob jemand dir unser Haus und
unser Grundstück zeigen kann.»“
Franz Josef Alber hatte es geschafft. Er gründete einen eigenen
Holzhandel: «Commerce de Bois en tous genres - Handel mit Hölzern
aller Art» stand auf den gedruckten Briefbögen zu lesen. Das Angebot
umfasste Tanne, Eiche, Esche, Buche, Ulme, Linde, Kirsche, Pappel,
Nussbaum und Erle. Verwandtschaftliche Verbindungen zum Bauge-
werbe waren vorhanden. Der Schwager war ein Architekt namens
Charles Fontaine in St. Die in den Vogesen. Das war für den Zuliefer-
vetrieb von Alber von Vorteil.“
Franz Josef rekrutierte seine Mitarbeiter in Liechtenstein. Vielfach
waren es Verwandte, so etwa Paul Batliner, der später nach Amerika
ibersiedelte, oder sein Schwager John Meyer und dessen Sohn.“
Mit seinem Verdienst unterstützte er die Eltern in Mauren, wie sei.
1e Frau an die Tochter Aline schrieb: «Dein Vater hat über all die Jah-