Volltext: Nach Amerika!

ben war, fuhr Rettig nach Europa, um den Nachlass zu regeln. Wohl 
um der Neutralität willen betrauten die Alber-Kinder den Schwager 
beziehungsweise Gatten mit dieser Aufgabe. Seine Frau Magdalena 
führte in der Zeit seiner Abwesenheit erfolgreich die Geschäfte der 
Brauerei. Bei seiner Rückkehr nahm Rettig die Schwester seiner Frau, 
die Witwe Maria Eva Meyer-Alber, samt ihren Kindern mit nach Ame- 
cika. Rettig starb nach einer Augenoperation 1896. 
Maria Eva Meyer-Alber (1811-1868) 
Maria Eva Meyer-Alber war die älteste Tochter von Johann Jakob 
Alber und Maria Anna Mündle aus Mauren. Beim frühen Tod ihrer 
Mutter war sie 16 Jahre alt. Eva hatte somit ihre Rolle zu übernehmen 
und für die fünf jüngeren Geschwister zu sorgen. Sie heiratete Johann 
Meyer, mit welchem sie schon vor dem Tod ihres Vaters zu ihrem Bru- 
der Franz Josef Alber nach Frankreich übersiedelte. Das Paar hatte 
fünf Kinder: Maria, Jakob, Creszenzia, Johann und Thomas. Ihr Mann 
Johann Meyer arbeitete im Betrieb des Schwagers in Vagney. Johann 
Meyer und ein Sohn erkrankten an Typhus-Fieber.”” Auch Emma, eine 
Tochter von Franz Josef Alber, erkrankte daran. Alle drei starben im 
Jahr 1860 an dem Fieber. Die Mutter von Aline berichtete ihrer Toch- 
ter 38 Jahre später über diese Zeit: «Als die Meyer krank bei uns 
waren, sie sind jetzt tot, haben wir alles von unserem Geld bezahlt 
und keinen einzigen Centime von ihnen zurückgefordert. Sie waren 
einige Zeit krank in Sauloures, bevor sie Dein Vater zu uns geholt hat. 
Wir hatten alle Unkosten während ihrer Krankheit. Wir kauften 60 
Liter Kirsch um 9 Francs der Liter. Zusätzlich waren zwei Landarbei- 
ter Deines Vaters damit beschäftigt, sie jeden Abend zu pflegen. Ich 
stellte ihnen einen Liter Kirsch und einen Liter Wein mit Brot und 
Käse auf den Tisch in der Küche. Sie konnten davon nehmen, wenn sie 
wollten.»?! Als der Bierbrauer Franz Anton Rettig 1863 nach seinem 
Besuch in Deutschland und der Regelung der Erbschaft des verstorbe- 
nen Schwiegervaters Johann Jakob in Mauren nach Amerika zurück: 
kehrte, nahm er Eva Meyer und ihre Kinder mit in die neue Heimat. 
Sie liessen sich in Logansport (Indiana) nieder, wo auch ihr Bruder 
Jakob Alber lebte. Die Familiensolidarität blieb demnach über die Lan- 
desgrenzen hinweg intakt. 1868 starb Eva Meyer. Ihre Tochter Cres- 
cenzia heiratete Josef Matt. der mit Jakob Alber in Korrespondenz 
stand.“ 
Fünf der sieben Kinder von Johann Jakob Alber und Maria Anna 
Mündle in Mauren waren bei Ankunft von Aline und Martin Alber im 
Jahr 1884 seit Jahrzehnten in Amerika beziehungsweise dort bereits 
verstorben. Sie hatten alle eine Familie, zum Teil waren ihre Kinder 
schon verheiratet.
	        

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