sionen vom 7. April 1848 schuf es Fürst Alois II. ab. Kurze Zeit später
wurde auch eine Verordnung über die Abgabe von Reisepässen nach
Amerika erlassen.
Aufgrund der neuen Situation nahm die Auswanderung nach Ame-
rika in den folgenden Jahren erheblich zu. Andreas Batliner verliess
Liechtenstein noch im April 1848 und begab sich mit seiner Familie zu
seinem Bruder in Floyds Knobs, andere folgten später. Zwischen 1848
und 1855 kam es zu einer eigentlichen Auswanderungswelle, in deren
Verlauf 130 Fälle von Einzelpersonen, aber auch ganze Familien regi-
striert sind, die nach Amerika auswanderten. In den Folgejahren ging
ihre Zahl wieder zurück, die Auswanderung ebbte aber bis zur näch-
sten grossen Auswanderungswelle in den achtziger Jahren des 19
Jahrhunderts nie mehr ganz ab.”
Für die Auswanderer dieser zweiten Welle gab es keine gesetzli-
chen Schranken mehr. Zwei Jahre nach dem Inkrafttreten der Verfas-
sung von 1862 wurde mit einem neuen «Gesetz über die Erwerbung
und über den Verlust des liechtenstein’schen Staatsbürgerrechtes»”
das Auswanderungspatent vom 15. Januar 1843 ersatzlos ausser Kraft
gesetzt. Damit war die Auswanderungsfreiheit Wirklichkeit geworden.
Auswanderungsfälle von
1838 bis 1900;
hell: Fälle insgesamt
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stehende Frauen
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Die Auswanderungspolitik im 19. Jahrhundert
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