Erster Teil: Biographische Beiträge
Aupert Tiefenthaler
Aline Alber — «Oh, if only | was a man!»
Familie und Frauenrolle in der Emigration
Zine Familiengeschichte zwischen Liechtenstein, Frankreich
ınd Amerika!
Die Auswanderung
Aline Alber (1858-1927) wanderte im Winter 1884 aus Frankreich
aus. Ihr Aussehen war im Fremdenpass festgehalten; bei der Perso-
21enbeschreibung fällt vor allem ihre Körpergrösse auf.
Alter: Fünfundzwanzig Jahre
Grösse: Ein Meter und dreiundvierzig Zentimeter
Haare: dunkelblond
Stirn: breit
Augenbrauen: dunkelblond
Augen: braun
Nase: gross
Mund: mittel
Kinn: rund
Gesicht: rund
Gesichtsfarbe: gebräunt
Die kleinwüchsige Aline bestieg das Schiff «Labrador» in Le Havre am
L1. Dezember 1884 nicht allein. Ihr Cousin Martin Alber (1852-1918)
zus Mauren, Liechtenstein, reiste mit ihr. Ihren Hausrat hatten sie
zemeinsam in sechs grossen Seekoffern untergebracht. Tischtücher,
Teller, Besteck sowie Röcke, Hemden, Hosen und Jacken führten die
beiden mit sich. Recht umfangreich war der Buch- und Zeitschriften-
bestand, den Aline mitnahm. Die Buchliste umfasste Titel wie <Ge-
schichte des Mittelalters, «Lexikon der französischen Sprache», «Deut-
sche Grammatik», «Chemie», einen Katechismus, einen Atlas, illu-
strierte Modejournale, «Deutsche Konversation», «Geschichte Frank-
ceichs» von Courday, Bücher der Jugend, «Paris Charmant», Gebet-
bücher, Gesangsbücher, «Physik», «Rhetorik», «Naturgeschichte» und
Jrei Bände betitelt mit «Musique». Daneben fanden sich unter ande-
rem noch zwei Blechschachteln mit Samen und zwei Pakete mit Spei-
sepulver in den Kisten. Martin Alber nahm das «Buch der Erfindun-
gen», ein Kräuterbuch, ein zweibändiges Französischlexikon, eine ita-
jenische und französische Grammatik, mehrere Bände Artithmetik
und Algebra, einen Band «Der Selbstadvokat» und als Kaufmann den
«Rothschild» mit auf die Reise.
VIE