Bedingt durch die schlechte Wirtschaftslage in den dreissiger Jah-
ren sowie durch den Zweiten Weltkrieg dauerte es bis 1958, bis Josef
Batliner zum ersten Mal wieder nach Liechtenstein reisen und mit
Überraschung die Veränderungen feststellen konnte, die sich seit sei-
ner Abreise ergeben hatten.““° In der Folge kam er alle paar Jahre wie-
der, so auch 1976, als eine Delegation von Auslandsliechtensteinern
zum siebzigsten Geburtstag von Fürst Franz Josef II. eingeladen war.
Josef Batliner hielt eine Gratulationsansprache, der die folgenden Zei-
len entnommen sind: «Als in den Jahren 1929/1930 die Wirtschaftsla-
ge auch in unserem Ländle schwierig war und bereits sehr viele der
jungen Bürger weggezogen waren, dachte auch ich an Auswanderung.
USA kam nicht mehr in Frage, also suchte ich mein Heil in Brasilien.
Ich habe in Südamerika nur wenige Landsleute getroffen, und wohl
kaum einer hatte in den fremden Landen die Möglichkeit, schnell vor-
wärts zu kommen. Die Jahre vor, während und nach dem Weltkriege
waren sehr schwierig. Trotz all der vielen Widerwärtigkeiten fasste
man Fuss, gründete eine Familie, und es ging bergauf. Wir haben in
unserer Wahlheimat nicht die herrlichen Berge, die wir in unserer
wirklichen Heimat haben. Wir konnten auch nicht die Berge des Wohl-
standes erklimmen, die wir hier vor unseren Augen sehen, jedoch wir
versuchten, das scheinbar Unmögliche möglich zu machen —- und es
gelang.»*?!
KÖ
Die Auswanderung nach Kanada und Südamerika
