verkaufen, als in den siebziger Jahren ein neuer Flughafen gebaut
wurde. Er zog mit seiner Familie nach Kelowna, ganz im Süden von
Britisch Kolumbien, und baute sich dort eine neue Existenz auf.“”*
Auch Leo Kindle, der bisher als Farmer und Zimmermann gearbei-
tet hatte, verliess mit seiner Frau Prince George 1955, nachdem die
beiden Töchter erwachsen geworden waren, und lebte bis zu seinem
Tod in der Nähe von Vancouver an der Pazifikküste.**
Leo Kindle
Kanada-Wanderung nach dem Zweiten Weltkrieg
Wie schon bei der Auswanderung in die Vereinigten Staaten zu beob-
achten war, stieg auch die Auswanderung nach Kanada nach dem
Zweiten Weltkrieg an. Von einer Auswanderungswelle zu sprechen,
wäre allerdings stark übertrieben; von 1945 bis 1957 emigrierten ins-
zesamt zwanzig Personen nach Kanada. Dann beschränkte sich die
Auswanderung nach Kanada auf Einzelfälle.
Auffallend ist — auch das eine Parallele zu den USA —, dass bei den
Auswanderern nun nicht mehr landwirtschaftliche Berufe dominier-
ten, sondern ein breites Spektrum verschiedenster Tätigkeiten. Die
Auswanderer wählten auch nur noch in Ausnahmefällen die Prärie-
provinzen als neue Heimat, sondern zogen in die grossen Agglomera:
onen, wo sie ihrer Ausbildung entsprechende Arbeits- und Aufstiegs-
nöglichkeiten fanden.
Alles in allem fiel aber die Auswanderung nach Kanada im Ver-
gleich zu jener in die USA viel weniger ins Gewicht: Im 20. Jahrhun-
dert wanderten nur rund fünfzig Liechtensteinerinnen und Liechten-
;teiner nach Kanada aus, während im gleichen Zeitraum rund 350 Fa:
milien oder Einzelpersonen in die Vereinigten Staaten emigrierten.*”
Liechtensteiner Treffen bei
Dtto Falk in Port Alberni
(British Columbia, Kanada)
1954; v.Ln.r.
Theobald Schierscher
(Longview, Washington,
JSA), Otto Falk, Frieda
?alk (geb. Sele), Franz
Kaufmann, Heinrich Nipp
(Longview)
Jie Auswanderung nach Kanada
51