Otto und Anna Maria Hasler
mit ihrer Tochter Rosemary
vor dem ersten Besuch in
der Heimat (1948)
Unten: Emil und Hilda
Marxer-Hasler in ihrem
Liquor Store in Pacoima
(Kalifornien)
Von Cincinnati nach Las Vegas
Von den rund zwei Dutzend Einwanderern, die in den zwanziger Jah-
ren aus Liechtenstein in die Gegend von Cincinnati kamen, ist leider
nicht allzuviel bekannt. Manche heirateten untereinander,*“® andere
zogen, nachdem sie sich an die neuen Lebensumstände in Amerika
gewöhnt hatten, weiter und liessen sich in einem entfernten Winkel
der Vereinigten Staaten nieder.
Emil Marxer und Hilda Hasler, beide gemeinsam 1927 aus Mauren
und Nendeln eingewandert, sind dafür ein gutes Beispiel. Hilda sol
das Geld für die Überfahrt von ihrem Cousin Rochus Hasler erhalten
haben, der im Jahr zuvor seine Familie in Liechtenstein verlassen hat-
te und nach Amerika gezogen war. Emil Marxer und Hilda Hasler
zogen von Cincinnati schon bald weiter nach Chicago, wo
seit 1926 Emils Bruder Bernhard weilte**” und wo sie
1928 heirateten. Von Chicago aus ging die Wanderschaft
wie es für viele amerikanische Familien typisch ist — im
Jahr 1954 westwärts; sie hielten sich in verschiedenen
Staaten auf und verdienten ihren Lebensunterhalt mit
Liquor Stores (Spirituosenläden) und kleinen Restaurants.
In den fünfziger Jahren finden wir sie in Pacoima und San
Fernando (Kalifornien) sowie in La Salle und Bolder
(Colorado), ab 1958 lebten sie in einer Wohnmobilsied-
lung in Las Vegas (Nevada). Zu Weihnachten 1970 kün-
digte Hilda in einem Brief an ihre Geschwister an, dass
das Wanderleben schon bald weitergehen werde: «Wir
werden wahrscheinlich nicht mehr lange in Las Vegas
sein, wir verkaufen unser Trailer-house nexten Summer,
dann gehen wir auf die Reise, nach St. Louis zu unserer
Auswanderung im 20. Jahrhundert