Einer der ersten, die auszogen, in der Fremde ihr Glück zu machen,
war Otto Hasler aus Eschen. Sein Ziel war Elmwood Place, wo sein
Onkel Johann Ferdinand Ritter, ein Bruder seiner Mutter, wohnte.
Gleich nach seiner Ankunft ging Hasler zielstrebig daran, sein Leben
in Amerika zu organisieren. Er arbeitete tagsüber in einer Bäckerei
und besuchte abends Englischkurse, um die Sprache so rasch wie
möglich zu lernen, da sie Voraussetzung zum Erwerb des Bürgerrechts
war. Schon bald wechselte er ins Baugewerbe, eignete sich Kenntnisse
als Steinhauer an und avancierte rasch zum Vorarbeiter. In dieser Zeit
lernte er seine spätere Frau Anna Magdalena Flory kennen. Auch sie
hatte Beziehungen zu Liechtenstein, denn ihre Mutter, eine geborene
Helbert, war 1906 aus Eschen nach Elmwood Place ausgewandert. Die
Hochzeit fand am 18. Mai 1927 statt, im Juni des folgenden Jahres
kam die Tochter Rosemary zur Welt. Das Glück war nur von kurzer
Dauer: Als Folge des Börsenkrachs wurde Otto Hasler arbeitslos und
gezwungen, seine junge Familie mit allerlei Gelegenheitsjobs über
Wasser zu halten. Doch schon bald ging es wieder aufwärts. Durch die
Vermittlung eines Freundes erhielt er eine Stelle als Barkeeper, arbei-
tete sich zielstrebig in sein neues Fach ein und eröffnete 1940 sein
eigenes Lokal, «Ott’s Cafe», an der Walnut Street in Cincinnati. Zwölf
Jahre später verkaufte er es und widmete sich fortan seiner Immobi-
lienfirma und der Lokalpolitik.
Zur Politik war er 1941 gestossen, als er für die Republikaner kan-
didiert und den Einzug in den Gemeinderat geschafft hatte. 1943 wur-
de er nach dem Tod seines Vorgängers Bürgermeister von Elmwood
<<
Auswanderung im 20. Jahrhundert
Links: 1905 weilte
Johann Ferdinand Ritter
‘hinterste Reihe, 3. v.r.)
zu einem Besuch in
Liechtenstein. Aus die-
sem Anlass wurde vor
dem Haus von Xaver Rit
;er in Schaan ein Fami-
lienbild gemacht
Rechts: Grab von Franz
Joseph und Maria
Magdalena Meier-Ritter
auf dem St.Marys
Cemetery in St. Bernard
“Cincinnati}