Liechtensteiner und
Liechtensteinerinnen in
Hammond um 1933;
v.l.n.r. Egon Baltliner,
Josephina Batliner-
Hemmerle mit Tochter
Hedwig, Philipp Hohen-
ggger, Alois Geiger
(Rankweil), Theresia
Geiger-Hemmerle, Emil
Batliner mit Arnold
AHohenegger, Alois Meier,
Maria Meier-Batliner,
Berta Hehn-Bren (vor
sich Max Hohenegger),
Edi Ritter, Luzia Hohen-
agger-Batliner, Alwina
Ritter-Schreiber, Otto
Ritter
risch. Ohne Sprachkenntnisse und ohne Beruf blieb ihnen am Anfang
nichts anderes übrig, als in Hammond oder im nahen Chicago schlecht
vezahlte Hilfsarbeit anzunehmen; Frauen kamen oft als Haus-
angestellte unter. «Wenn wir uns erst akklimatisiert und die Sprache
gelernt haben», trösteten sich viele, «werden wir schon eine besser
bezahlte Stelle finden.» Doch auch diese Hoffnung wurde für viele
zunichte: Während der Great Depression, die dem «Schwarzen Diens-
;ag> an der New Yorker Börse folgte, gab es nicht einmal für die Ame-
zikaner genügend Arbeit.
Was aber wollten sie tun, die Einwanderer, die vor zwei, drei oder
vier Jahren mit grossen Hoffnungen —- und auch einem gewissen
Erwartungsdruck seitens der zuhause gebliebenen Familie - nach
Amerika gezogen waren, um sich hier eine neue Existenz aufzubauen?
Die meisten von ihnen hatten mit nichts angefangen und waren von
zrösseren Ersparnissen noch weit entfernt. Bei ihrer Einreise hatten
sie eine Barschaft von 40, später nur noch 25 Dollars vorweisen müs-
sen. Für Unterkunft und Verpflegung mussten sie wöchentlich 10
Dollars auslegen, und wenn jemand in der gleichen Zeit 15 Dollars ver-
diente, konnte er sich glücklich schätzen.
Unter diesen misslichen Verhältnissen spielten viele immer wieder
mit dem Gedanken, zurück in die alte Heimat zu reisen. Doch die mei-
sten blieben, «weil man doch für die Reise so viel bezahlt hatte und
deshalb nicht gleich wieder zurückfahren konnte. nur weil es einem
nicht gefiel.»?
Einigen allerdings gelang die Rückkehr: Von den 160 zwischen
1920 und 1929 registrierten Frauen und Männern kehrten 33 noch in
den zwanziger und dreissiger Jahren nach Liechtenstein zurück.
ı\rheit und Verdienst locken nach Amerika
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