kasse das Land und kostete die Staatskasse weitere 1,5 Millionen
Franken. Liechtenstein stand vor dem wirtschaftlichen Ruin, der nur
durch zwei Anleihen aus der Schweiz, in der Höhe von insgesamt 3,5
Millionen Franken, abgewendet werden konnte.“
Die Situation des Arbeitsmarktes war auch zehn Jahre nach Kriegs-
ende noch hoffnungslos. Obwohl die Regierung versuchte, mit allen ihr
zur Verfügung stehenden Mitteln den Wiederaufbau der Industrie zu
fördern, gab es 1929 nur drei Industriebetriebe mit insgesamt 500
Beschäftigten, hauptsächlich Frauen. Für Männer fanden sich in der
Industrie wenig Arbeitsplätze. Alljährlich mussten zahlreiche Liech
tensteiner den Lebensunterhalt ihrer Familien als Saisonarbeiter in
der Schweiz verdienen.“ Andere wiederum versuchten, der Not im
eigenen Land durch Auswanderung nach Amerika zu entgehen.
Die Auswanderungswelle der zwanziger Jahre
So kam es in den zwanziger Jahren zu einem erneuten Anschwellen
der Auswanderungswelle. «Seit den Kriegsjahren ist der Zug unserer
Auswanderungsfälle nach
Nord- und Südamerika
von 1901 bis 1945;
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Auswanderung im 20. Jahrhundert