Andreas und Amalia Öhri-
Heeb vor ihrem ersten Haus
in Spencer (Nebraska);
neben ihnen die beiden
Kinder Heinrich und
Paulina; das Bild entstand
um 1905
allerdings alles andere als verheissungsvoll: Die grosse Trockenheit,
die Nebraska in jenen Jahren heimsuchte, zwang sie, ihre neue Hei-
mat zu verlassen; sie zogen nordwärts und siedelten sich in der Pro-
vinz Saskatchewan in Kanada an.“
Zusammen mit Agatha Heeb war 1890 auch ihre Freundin Magda-
lena Öhri nach Nebraska gereist; sie löste damit eine ähnliche Famili-
enwanderung aus. Magdalena fand zunächst Arbeit in Madison, wo sie
ihren Mann John Connot kennenlernte. Nach der Heirat (1893) zogen
die beiden in die Nähe der übrigen Ruggeller Einwanderer nach Spen-
zer, wo sie eine Farm übernahmen und dreizehn Kinder grosszogen.?°
Bereits 1892 waren Magdalenas Brüder Andreas und Ulrich Öhri
sowie dessen Verlobte, Maria Balbina Gstöhl, ihrer Schwester nach
Nebraska gefolgt. Alle fanden zunächst ebenfalls in Madison Arbeit.
1894 kehrte Andreas nach Ruggell zurück, verkaufte sein Elternhaus
und nahm seine 61jährige verwitwete Mutter Katharina sowie seine
junge Braut Amalia Heeb nach Amerika mit. Schon bald verlagerte
sich das Leben der ganzen Familie in die Nähe ihrer Schwester Mag-
dalena. Ulrich und Balbina heirateten 1896 und erwarben ein Stück
Farmland in Spencer, Andreas und Amelia taten es ihnen 1897 gleich.
Auch die Mutter bewirtschaftete in der Nähe ihrer Kinder ein kleines
Anwesen, bis sie 1903 starb.
Andreas reiste 1926, 34 Jahre nach seiner Auswanderung, zusam-
men mit seiner Frau, seiner Tochter Pauline und seinem Enkel Donald
nach Europa ind besuchte dabei auch die Verwandten in Ruggell.*
Seine Schilderungen über das Leben in Amerika dürften ähnlich
geklungen haben, wie sie auch in einem Brief enthalten sind. den er
Auswanderung im 19. Jahrhundert