Philipp Alber gründeten 1865 die Rettig & Alber Brewery, die sich zu
ainer der erfolgreichsten Brauereien in Indiana entwickelte.”
Nach der Einwanderung der Geschwister Alber und Hilti hörte der
Zustrom von Liechtensteinern nach Wabash und Umgebung zunächst
auf. 1854 kam noch Michael Schreiber, der 1852 mit seinen Eltern
nach Guttenberg ausgewandert war. Eine weitere Zuwanderung setzte
erst wieder in den sechziger Jahren ein.
Josef Kaiser, Wabash
Josef Kaisers Erfolg und tragisches Ende
Als erster kam Josef Kaiser aus Gamprin. Er hatte
sich mit seiner Familie entzweit, weil er darauf
bestanden hatte, eine arme Bauerntochter zu heira-
ten. In Amerika wollte sich der gelernte Steinhauer
eine neue Existenz aufbauen, um seine Braut später
nachkommen zu lassen. Als er jedoch am 27. Juni
1860 auf der «Uhland» in Baltimore ankam,“* war er
völlig mittellos; auf dem Schiff hatte man ihm seine
Barschaft und seine Kleider gestohlen. Irgendwie
schaffte er es aber, nach Wabash durchzukommen,
wo er in Philipp Albers Steinbruch Arbeit fand. Im
Frühjahr 1863 reiste Albers Schwager Franz Anton
Rettig nach Deutschland und nahm auf der Rückreise
Kaisers Braut Maria Anna Büchel mit.“ Sie fand bei
den Albers eine Anstellung als Dienstmädchen, bevor
die beiden am 12. Mai 1864 heirateten und ihr eige-
nes Haus an der Hauptstrasse von Wabash bezogen.
das sie im Verlauf der Jahre fortwährend vergrösser-
ten, um Platz für ihre sechsköpfige Kinderschar zu schaffen.
Josef Kaiser war ein fleissiger und ruhiger Mann, der in seinem
Beruf angesehen war und sich nicht in anderer Leute Dinge einmisch-
;e. Seine Frau Maria Anna ergänzte seine Besonnenheit durch ihren
Geschäftssinn, von dem nicht nur der Ausbau des Hauses zeugte, son-
dern auch der ansehnliche Grundbesitz, der allmählich zusammen-
cam. Am 17. Juli 1898, einem Sonntag, stand Kaiser wie gewohnt zwi-
schen vier und fünf Uhr morgens auf, versorgte die Pferde und ging
dann zum Fluss hinunter, um in der Nähe der Eisenbahnbrücke zu
schwimmen. Als kurze Zeit später ein Zug über die Brücke fuhr, ent-
deckte der Heizer im Fluss einen reglosen Körper und alarmierte den
Brückenwärter, der allerdings nur noch den Leichnam bergen konnte.
Josef Kaiser war während des Schwimmens von einem Krampf befal-
ıen worden und ertrunken. Seine Frau Maria Anna, die als gute und
4ilfsbereite Person bekannt war, folgte ihm 1910 nach fünfwöchiger
schwerer Krankheit in den Tod.“
Jjechtensteiner in Amerika
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