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Den wohl perfidesten Akt der Untreue gegenüber seiner Ehefrau
Juno beging Jupiter mit Io, der Tochter des Flußgottes Inachos. Als Jupiter
sie einst auf ihrem Heimweg sah, da gelüstete ihn nach ihr.‘ Natürlich waı
der höchste Gott erneut nur Opfer einer noch höheren Macht. Nicht aber
Amor verursachte diesmal sein Begehren, sondern Iynx, die Tochter des Pan
und der Echo, die einen Zauber über ihn ausbreitete. Jupiter glaubte wohl,
mit dem Rang seiner Stellung über den Göttern gewinnbringend werben
zu können, doch zeigte sich Io unbeeindruckt und floh. Sie sollte ihm nicht
entkommen. Er hüllte sie in dunklen Nebel und raubte ihr mit der Sicht
auch die Ehre.
Gewiß war der Ehebruch schon unrühmlich genug. Die Perfidie aber
lag in dem Umstand, daß Io eine Priesterin der Juno, der Gattin Jupiters, war,
sogar die Schlüsselbewahrerin ihres Heiligtums in Argos. Sie stand ihr somit
am nächsten.? «In ihrem Aussehen, ihren Kleidern war lo gehalten, dem Bild
der Göttin der sie diente, zu gleichen. Sie war eine Kopie, die eine Statue zu
imitieren versuchte.»* Jupiter hatte des Nebels zuviel erzeugt und damit Ju-
nos Verdacht auf sich gelenkt. Bevor sie jedoch das Gewölk zu durchforschen
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Abraham Bloemaert (1564-1651)
Merkur, Argus und Io
(1645)
Leinwand; 79,3x 104 cm
Bezeichnet unten Mitte:
A.Bloemaert f. 1645
Inv. Nr. G 349
Erworben: 1836 durch Fürst
Johannes I.