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Francois Duquesnoy (1597—1643)
Apollon und Cupido
(Rom, ca. 1630-1640)
Bronze; Hohe: 66 cm
Inv. Nr. S 610
Erworben: vor 1658 vermutlich
durch Fürst Karl Eusebius
sich vergewissern zu wollen, daß das Ungeheuer bereits tödlich verwundet
ist. Der schöngliedrige Körper des Gottes ist von einem leuchtend oran-
gefarbenen Tuch umhüllt, jener der Göttin von einem weißen Kleid. Apol-
lon trägt einen goldenen Köcher und einen goldenen Bogen mit roter
Sehne, Diana einen silbernen Bogen mit blauer Sehne. Die Darstellung des
Python hingegen scheint Franceschini Mühe bereitet zu haben, wie ja über-
haupt dem Bildnerischen nur selten glückliche Schöpfungen bei allem Un-
geheuerlichen und Monströsen gelungen sind. Mehrfach korrigierte der
Maler den Kopf des Tieres, ohne doch zu einer überzeugenden Form ge-
langt zu sein. Und dennoch entschied sich Franceschini zu Recht für die
Wiedergabe dieses Themas, denn viele Ungeheuer wurden im antiken My-
thos erlegt, da sie der Ordnung der Götter und Menschen eine stete Gefahr
waren, doch durfte Apollon als erster sich einer solch heroischen Tat rüh-
men. Zahlreiche sterbliche Helden sollten seinem Beispiel folgen.?
13 Apollon und Cupido
D uquesnoys Bronze Apollon und Cupido bringt zwei Gótter zuein-
ander in Beziehung, die eine gemeinsame Fáhigkeit besaDen: die treffsichere
Beherrschung von Pfeil und Bogen. Diese Fähigkeit war beiden von Anfang
an eigen, sie mußten sie nicht erst erlernen. Gleichwohl deutete man die
Gruppe in der jüngeren kunsthistorischen Literatur derart, daß der größere
Apollon den kleineren Cupido oder Amor in der Kunst des Bogenschießens
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