Volltext: "Götter wandelten einst..."

gedeutete Säulenordnung.“ Die mit männlichen Figuren und Delphinen ge- 
schmückten Wasserbecken könnten jedoch als Hinweis auf Neptun, den 
Gott der fließenden Gewässer und des Meeres, verstanden werden, dem 
dann auch der Tempel zuzuordnen wäre. Gerne ging Neptun amouröse Ver- 
bindungen mit Nymphen ein, doch keine aus dem Gefolge der Diana gab 
sich ihm jemals hin, denn sie unterlagen alle, wie die Göttin selbst, dem Ge- 
bot der Jungfräulichkeit. Nur eine, Kallisto, erlitt die erzwungene «Liebe» des 
Jupiter, der sich ihr in Gestalt eines Bären näherte. Die unerwünschte 
Schwangerschaft der Nymphe entdeckte Diana im Bade. Voller Zorn ver 
stieß sie Kallisto aus ihrer Gemeinschaft. Doch nicht genug des Übels, wurde 
die Vergewaltigte und Ausgestoßene von Juno, der eifersüchtigen Gattin des 
Jupiter, auch noch in eine Bärin verwandelt. Aus Mitleid setzte ihr «Lieb- 
haber» sie schließlich als Sternbild in das Himmelsgewölbe. So zumindest le- 
sen wir die Geschichte in den Metamorphosen des Ovid. Sie ist hier ergän- 
zend erwähnt, weil Rysbraeck zu seinem Gemälde ein gleich großes Pendant 
schuf, auf welchem er die Entdeckung der Schwangerschaft Kallistos durch 
Diana festhielt. Fürst Johannes II. verkaufte dieses Gegenstück im Jahre 1882. 
Es ist seither nicht mehr nachweisbar. So blieb den Sammlungen von der 
Hand Rysbraecks allein die friedvoll beschauliche Seite der Göttin erhalten.
	        

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