Aphrodites, seiner Gattin, das junge und schamhafte Mädchen herbeigeführt
— und damit nicht alle zugleich auf den nackten Körper Pandoras starren,
hat der Maler die Götter untereinander in Gespräche über das neue Men-
schengeschöpf verwickelt. Wir sehen Hermes und Ares; Apollon, Artemis
und Demeter; Athena und Persephone (?); Pan und Hades; Zeus und Hera.
zu deren Füßen zwei Putti spielen. Auch Chronos mit Sense ist zugegen
Noch ist Pandora ein eigenschaftsloses Wesen. Aber die Götter haben
sich versammelt, um sie mit allerlei Fertigkeiten und Übeln auszustatten.
Hephaistos gab ihr ein begehrliches Antlitz; Athene lehrte sie den Gebrauch
des Webstuhls, gürtete und schmückte sie; Aphrodite umwand ihr Haupt mit
Anmut, Sehnen und Kummer; Hermes gab ihr falsche Art und hündisches
Trachten, Stimme mit betörenden, listigen Worten. Der Götterbote nannte
sie auch beim Namen: Pandora, die «Allbeschenkte» (oder «die alles
schenkt»), denn «die im Olymp die Paläste bewohnen, hatten sie alle be-
schenkt — zum Leid für die schaffenden Menschen».'
Bevor Pandora die Welt betrat, so berichtet Hesiod, gab es nur Män-
ner, die der schöpferischen Hand des Prometheus, des schlauen Titanensoh-
nes, entstammten. Als Athena aus dem Haupt des Zeus geboren wurde, stand
er helfend zur Seite. Zum Dank vermittelte ihm die Göttin Kenntnisse ın