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Jan van Haensbergen (1642-1705),
zugeschr.
Pan und Syrinx
Holz; 28,7x 24,6 cm
Inv. Nr. G 560
Erworben: vor 1873
58 Pan und Syrinx
Ass Argus, der hundertiugige Riese, im Auftrage Junos die Io be-
wachte, eine Geliebte des Jupiter, da näherte sich ihm Merkur in Gestalt ei-
nes Hirten und blies auf einer Rohrflöte (siehe Nr. 27). Der einsame Wäch-
ter, der sich über Gesellschaft freute, doch nicht wußte, daß Merkur auf
Geheiß des Göttervaters kam, um das in eine Kuh verwandelte schöne Mäd-
chen zu befreien, fragte den unerkannten Boten nach seinem Musikinstru-
ment, das er nie zuvor gehört hatte — und Merkur erzählte ihm folgende Ge-
schichte: In den kühlen Gebirgen Arkadiens lebte einst die Waldnymphe
Syrinx. Sie verehrte Diana, die Göttin der Jagd, und war wie diese auf
Keuschheit bedacht. Doch gefiel sie den Satyrn, welche ihr nachstellten. Im-
mer entschlüpfte sie den lüsternen Gesellen, nicht aber dem göttlichen Pan,
der sie gleichfalls begehrte. In ungestümem Lauf trieb er sie durch Felder
und Wälder bis hin zum sandigen Strand des Ladon, dessen Wasser ihrer
Flucht ein jähes Ende setzte. Hier nun bat sie die Schwestern im Fluß um
Verwandlung, und Pan, der meinte, Syrinx schon gefangen zu haben, hielt
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