Volltext: "Götter wandelten einst..."

53 Bacchanal 
Während seines Triumphzuges durch die Welt traf Bacchus auf der 
ägäischen Insel Naxos die von dem athenischen Helden Theseus verlassene 
Ariadne. Sie war die Tochter des kretischen Königs Minos und Half Theseus, 
da sie ihn liebte, mit einem Faden aus jenem Labyrinth heraus, in welchem 
er den Minotauros getötet hatte — ein Ungeheuer mit Menschenleib und 
Stierkopf, dem Minos alljährlich sieben Knaben und sieben Mädchen aus 
dem tributpflichtigen Athen zum Fraße vorwarf. Ariadne verließ mit The 
seus ihre Heimat Kreta, der sie zur Verräterin geworden war. Doch auch sie 
selbst wurde verraten, denn Theseus liebte sie nicht und trennte sich von ihr, 
nachdem er ihre Hilfe in Anspruch genommen hatte. Einsam ließ er sie auf 
Naxos, einer Zwischenstation auf dem Heimweg nach Athen, zurück, «nicht 
mehr das Haus, wo man geboren ist, schon gar nicht das Haus, wo man auf- 
genommen zu werden hoffte, und auch nicht ein Dorf dazwischen, ein ab- 
strakter Ort, wo nur die Algen sich bewegen. Es ist die Insel, auf der niemand 
wohnt ...»! Hier nun begegnete ihr der Weingott Bacchus mit Gesang und 
Lärm und wildem Gefolge. 
Von all den zahlreichen und widersprüchlichen Geschichten, die sich 
um die Gestalt der Ariadne ranken, ist jene am glücklichsten, in welcher der 
Gott sie zu seiner Geliebten und Braut macht. Ovid schreibt: «Doch ihr, der 
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Massimiliano Soldani Benzi 
‘1656—1740) 
Bacchanal 
"Florenz, 1695-1697) 
Bronze; 56,5x 77,5 cm 
Inv. Nr. S 827 
Erworben: 1697 nach Auftrag 
durch Fürst Johann Adam Andreas I. 
vom Künstler 
LE
	        

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