jenige des Herkules als Bezwinger des Unzivilisierten. Darüber hinaus nahm
Giambologna Kampfszenen gerne zum Anlaß, seinem Bedürfnis nach bewe-
gungsreichen, ja in verschiedenste Richtungen sich drehenden Figuren ei-
nen ebenso verfeinerten wie formvollendeten Ausdruck zu verleihen. Er
kam damit zugleich dem Geschmack zahlreicher zeitgenössischer Sammler
entgegen, unter denen sich auch die höchsten europäischen Würdenträger
befanden. Gerade die Taten des Herkules gehörten zum beliebten Themen-
kreis des Künstlers,* den er nicht nur kleinformatig und variantenreich in
Bronze oder Silber umsetzte.* Der Maßstab großer Marmorskulpturen stand
ihm ebenso zu Gebote.
Nachdem Fürst Karl Eusebius von Liechtenstein (1611-1684) während
einer mehrjährigen Bildungsreise, die ihn auch nach Florenz führte, die
Bronzegruppe des Herkules mit dem Kentauren vermutlich direkt aus Su-