des Lichtes (häufig UV-Licht) und die Randbedingungen des
Prozesses (kontinuierliche Verfahrensführung, hohe Produkt
einheit) lassen nur selten eine Option für die Nutzung der
Sonnenenergie offen. Eine realistische Anwendungsmög-
ichkeit von Solarstrahlung ist hingegen die solare Entgif-
ung von organischen Schadstoffen wie Herbizid- und und
ndustrieschadstoffen. Entsprechende Pilotanlagen für die
solare Detoxifikation wurden in verschiedenen Ländern
u.a. in Spanien, realisiert.®
Während die künstliche Photosynthese und die Photoche
mie gegenwärtig keine Beiträge zur energetischen Nut
zung des Sonnenlichtes leisten, wenden wir uns in den fol
genden Abschnitten den technisch reiferen Verfahren der
Wöärmenutzung und der Stromerzeugung zu.
Passive Sonnenenergienutzung und
Niedertemperaturwärme
Die privaten Haushalte verursachen ca. ein Drittel (30 Pro
zent) des schweizerischen Primärenergieverbrauchs;
Wärme und Elektrizität stehen dabei im Verhältnis von rund
5:1. Diese einfachen Zahlen illustrieren, dass die Einspa
rung von Heizenergie eines der realistischsten Potentiale
zur Senkung des nationalen Energieverbrauchs darstellt, Es
wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass mit modernen
Isolationstechniken der Heizenergiebedarf bis auf 50 kWh
pro m? und Jahr gesenkt werden kann. Setzt man beim Bau
zusätzlich die Konzepte der Solararchitektur'® (südgerichte
te Fenster mit Wärmedämmeigenschaften) ein, so kann der
Wöärmebedarf weiter gesenkt werden, wie in sog. Null-
energiehäusern demonstriert wurde. Hinsichtlich der viel
fältigen Möglichkeiten der passiven Sonnenenergienutzung
muss hier auf die Literatur verwiesen werden.‘
Techniken zur Verwertung von solarer Niedertemperatur
wärme (z.B. für Trocknungsprozesse) reichen kulturge
schichtlich weit zurück. Zu einer vom Standpunkt der Ge
samtenergiestatistik relevanten Technologie hat sich die Er-
zeugung von Warmwasser durch Sonnenkollektoren ent-
wickelt. '?
Die Realisationen reichen von einfachen, unverglasten Ab
sorbern bis zu Vakuumkollektoren, die Anwendungen von
gelegentlicher Einspeisung (z.B. Schwimmbaderwärmung)
bis zur systematischen Vorwärmung des Heisswassers ir
Mehrfamilienhäusern oder gewerblichen Objekten. Vortei
‚e der Sonnenkollektoren sind ihre relativ einfache Technik,
die in niedrigen Investitionskosten (ca. 2000 CHF/m? mit
einer typischen Energieausbeute von 500 kWh/m?] und
Wöärmeerzeuaunaspreisen (0,3 CHF/kWh) resultiert. In
7 A. Steinfeld (Ed.) Solar PACES-
‚ask Il Status Report on Solar
Detoxification, PSI 1996
10 S. R. Hastings, Myths in
Passive Solar Design, J. Int. Solar
Energy Soc. 55, 445-451 [1995
11 S.R. Hastings (Ed.), Passive
Solar Commercial Institutional
3uildings A Source Book of
z:xamples and Design Insights.
Wiley New York, 1994
12 A. Goetzberger, V. Wittwer
Sonnenenergie: Thermische Nut
zung, Teubner. Stuttaart. 1993