m Gegensatz dazu ist die COzneutrale energetische Nut
zung organischer Abfälle auf jeden Fall sinnvoll, da die
Verwertung mit der Entsorgungsfunktion gekoppelt werder
<ann. Dies betrifft die Vergärung von Grünabfällen zur Pro
duktion von Biogas (hauptsächlich Methan] und die Ver
wendung von forstwirtschaftlichen Abfällen, Restholz und
Altholz aus dem Bauwesen.
°ür einen verstärkten Einsatz von Holz als Energieträget
sprechen mehrere Gründe. In Mitteleuropa erfordert eine
»ptimale Pflege der Wälder eine intensivere forstwirtschaft
iche Nutzung, als dies heute aufgrund fehlender ökonom:-
scher Anreize geschieht. In den internationalen Vereinba
ungen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen ist das
Schaffen von Waldgebieten explizit als Massnahme zur Er
‘Uüllung der Reduktionsziele vorgesehen. Schliesslich schne!'
det das Ernten von schnellwachsendem Buschholz im Sinne
ainer «short rotation forestry» unter allen Methoden zur Pro
duktion von Biomasse bei der Okobilanzierung am bester
ab.
’apier
11
Biomasse aus Holz am Beispiel der Schweiz
Aus den Forstinventaren der Industrieländer sind relativ zu-
verlässige Daten über den Holzzuwachs verfügbar. Dies
soll am Beispiel der Schweiz mit einer Zuwachsrate vor
co. 3.25 to Trockenmasse Holz pro Hektar und Jahr illu
striert werden. Der bestmögliche nachhaltige Zuwachs pro
‚ahr beiträgt ca. 3.5 Mio. Tonnen Trockensubstanz.? Bei
ainem Heizwert von ca. 16 M)/kg entpricht dies 56 000
1] oder ca. 5 Prozent des gesamten schweizerischen
Primärenergiebedarfs 1996* von 1 080 000 T], bzw. ca
20 Prozent des Brennstoffverbrauchs.
Für die energetische Verwertung nutzbar ist dieses Potential
als Brennholz, in Form von Restholz aus Forstwirtschaft und
-olzverarbeitung, als Altholz aus dem Bauwesen und als
Abfallpapier am Ende der Rezyklierungskette. Teilweise zu
sätzlich verfügbar wären rezyklierbare Textil /Plastik-Ver
aundwerkstoffe. Eine Abschätzung der pro Jahr in del
Schweiz verfügbaren festen Biomasse aufgrund der mög
chen forstwirtschaftlichen Nutzung und der gegenwärtig
verfügbaren Abfallmengen zeigt die folgende Graphik.
Holzschnitzelfeuerung
Jber den Einsatz moderner Holzschnitzelfeuerungsanlagen
‚n Blockheizkrafiwerken liegen zuverlässige Daten und aus-
sagekräftige Pilotversuche vor.* Es wurde gezeigt, dass bei
Altholz
0,7
Brennholz
1.0
Restholz
7
Biomassepotential aus Holz
und Holzabfällen in der
Schweiz in Mt/a. (Abbildung 1
Das Segment «Papier» beinhaltet nur
die nicht mehr rezyklierbaren Papier
abfälle.
3 Eidg. Anstalt für das forstliche
Versuchswesen, Schweizerisches
Landesforstinventar 1982-1986
Birmensdorf, 1988
4 SEV/VSE (Hrsg.}, Schwei-
zerische Gesamtenergiestatistik
1996, SEV, Zürich, 1997
5 Vgl. z.B. Thermische Biomas
senutzungs-Technik und Realisie-
rung, VDI Berichte 1319, VDI Ver
lag, 1997