aber stets unter 5 Prozentpunkten (Abbildung 1). Die Was
serkraft dominierte, und die aufkommende Kernenergie
überholte die ölthermische Erzeugung Anfang der siebzi-
ger Jahre unwiederbringlich. Seit 1969 standen in der
Schweiz mit Beznau | und seit 1972 mit Mühleberg und
Beznau Il drei Kernkraftwerke der ersten Generation mit ins-
gesamt rund 1000 Megawatt Nettoleistung am Anfang
ihrer auf 40 Jahre ausgelegten Lebensdauer. Dieses nuklea-
re Trio war das Resultat einer zugespitzten elektrizitätspoli-
tischen Auseinandersetzung der sechziger Jahre. Damals
zeigte es sich immer deutlicher, dass die wirtschaftlich nutz:
baren Wasserkräfte — die einzigen einheimischen Energie
vorkommen — bald weitgehend ausgebaut sein würden.
Sollte man unter diesen Umständen die damals bestehen-
de rund 250 Megawatt Leistung aufweisende ölthermische
Kraftwerkbasis ausbauen? Die Antwort auf diese Frage
war die Ausarbeitung mehrerer konventionelkthermischer
Yrojekte für verschiedene Standorte mit jeweils mehreren
1undert Megawatt Leistung.
Dass keine ölthermischen Projekte verwirklicht wurden, war
ıcht nur die Folge von lokalen und regionalen Protesten.
Die Landesregierung betrachtete es als nachteilig, auch bei
der Stromversorgung eine Abhängigkeit von ausländi-
schem Erdöl aufkommen zu lassen. Sie kam 1964 zum
Schluss, dass angesichts des pro Jahr um 5 bis 6 Prozent
steigenden Elektrizitätsbedarfs vom Endausbau der Was
serkraft unmittelbar zum Bau von Atomkraftwerken überzu-
gehen wäre und die Zahl fossil+hermischer Krafiwerke
gering zu halten sei. Als Hauptargumente für den Einstieg
in das Atomzeitalter führte sie als Gründe die Kostenent-
wicklung beim Erdöl, kriegswirtschaftliche Erwägungen so-
wie Argumente der Luftreinhaltung und des Landschafts-
schutzes an.
Stromerzeugung in der Schweiz auf
zwei Pfeilern (Abbildung
ZWh
50000
50000
40000
30000
20000
0000
)
Do
A
X
X
x
AS
X
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