scher Wettbewerbspositionen eingesetzt. Das Anlegen von
«strategischen Finanzmitteln», um bei entsprechender Gele-
genheit Anteile von anderen Elektrizitätsversorgern zu er-
werben, gewinnt an Bedeutung.
Der Ausbau der Wasserkraft hingegen, mit hohen Investi-
tionen und niedrigen Betriebskosten, erscheint in einem
Markt mit den derzeitigen Energiepreisen, nur unter beson-
deren Bedingungen betriebswirtschaftlich gerechtfertigt.
Interessante Perspektiven ergeben sich nur dort, wo ein
relativ geringer hydraulischer Ausbaugrad vorliegt, da nur
dort die Ausbaukosten für eine Kilowattstunde noch konkur-
renzfähig sind.
Die Strategieoptionen der Elektrizitätsversorger werden
sich auch danach orientieren, auf welcher (welchen) Stu-
fe(n) das Unternehmen tátig ist. Erzeugung, Übertragung,
Verteilung und Vermarktung werden sich zu eigenständigen
Teilmärkten entwickeln, die unterschiedliche Strategien er-
fordern.
Strategieüberlegungen im Erzeugungsbereich
Der durch die Marktöffnung verstärkte Kostendruck wird zu
neuen und verstärkten Anstrengungen bei der Kostenreduk-
tion führen und die Preise pro erzeugter kWh senken. Die
derzeitigen Möglichkeiten einer kostengünstigen Strom-
erzeugung auf Gasbasis schafft günstige Markteintrittsbe-
dingungen für unabhängige Erzeuger bzw. für die Eigen-
erzeugung.
Standortvorteile und die Art des Primôrenergieträgers spie-
len hier eine Hauptrolle. Eine môgliche Option, insbeson-
ders für grosse Erzeuger ist die Konzentrationsstrategie
durch Übernahme weiterer Kapazitäten [Economies of
Scale). Angesichts sinkender Preise im Erzeugungsbereich
kann jedoch auch ein Rickzug aus der eigenen Strom-
erzeugung betriebswirtschafilich überlegenswert sein. Spe-
zialisierung (beispielsweise auf Spitzenstrom) oder
Nischenstrategien (neue erneuerbare Energien] erscheinen
insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen überle-
genswert.
Für reine Erzeugungsbetriebe ist auch eine Ausweitung der
Wertschópfungskette beispielsweise durch die Vermarktung
der erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen (Consulting)
eine interessante Diversifizierungsmóglichkeit.
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