Volltext: 75 Jahre Liechtensteinische Kraftwerke

ı. Januar 1991 trat ein neues Energiegesetz in Kraft, durch 
welches im ganzen norwegischen Elektrizitätsnetz der freie 
Netzzugang eingeführt wurde. Der Staat brachte seine An 
eile an den Erzeugungsanlagen in die Produktionsgesell- 
schaft Statkraft SF und seine Netzanteile in die Netzgesell 
schaft Statnett SF ein. Das Norwegische Zentralamt für 
Wasser und Energie [NVE) hat die Autorität, die Marktre- 
geln festzulegen und ist für die Vergabe von Handelskon- 
zessionen zuständig. 
Das norwegische Marktmodell besteht aus einem zweistu- 
igen Elektrizitätsmarkt. Einerseits werden langfristige Verträ- 
ge zwischen Produzenten und den Verteilgesellschaften 
oder Grosskunden abgeschlossen. Andererseits werden 
<ontrakte über die von Statnett Marked organisierte Strom- 
oörse gehandelt. Alle Marktteilnehmer haben unbeschränk- 
ten Börsezugang. 1995 wurde rund ein Drittel der erzeug: 
ten Elektrizität über die Strombörse verkauft. Drei Märkte 
werden dabei unterschieden: 
® Spotmarkt {24-h-Markt) 
Hier werden die Preise für den folgenden Tag bestimmt. 
<äufer und Verkäufer machen ihre Angebote für eine be- 
stimmte Zeitperiode und der Schnittpunkt der Angebots- 
«urve mit der Nachfragekurve ergibt den Preis des 
Zeitintervalls. 
Wochenmarkt (Zukunftsmarkt) 
Hier werden nicht tatsächliche Strommengen, sondern 
ausschliesslich Kontrakte gehandelt. Diese Warenter- 
minkontrakte dienen den Marktteilnehmern zur Absiche 
‚ung der Preisschwankungen am Spotmarkt. 
Regelungsmarkt 
Jm das Elektrizitätssystem bei Produktionsausfällen ode: 
ınvorhergesehenen Nachfrageschwankungen stabil zu 
1alten, existiert ein weiterer Markt. Statnett Marked 
<ann Erzeuger anweisen, Zusatzkapazitäten zur Verfü- 
gung zu stellen oder die Produktion zurückzunehmen. 
Auswirkungen der Liberalisierung 
Die Elektrizitätswirtschaft tritt weltweit in einen Markt ein, in 
dem die alten Regeln nicht mehr gelten. Das Umfeld ver 
ändert sich derzeit in einem bisher noch nicht dagewese 
1en Ausmass. Anhand der Erfahrungen aus den oben ge 
ıannten Beispielen und aus allgemeinen wirtschaftspoliti- 
schen Entwicklungen lassen sich einige Trends für die 
Stromwirtschaft in liberalisierten Märkten ableiten. 
Der geplante, stufenweise erweiterte Wettbewerb, wie ihn 
die EU-Binnenmarktrichtlinie vorsieht, wird nur eine Über 
gangsphase darstellen. Wenn einmal Wettbewerb eintritt,
	        

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