Volltext: 75 Jahre Liechtensteinische Kraftwerke

hatte. Das heisst aber auch, dass innerhalb dieser Region 
das Unternehmen vor Konkurrenz geschützt war. In diesem 
Zusammenhang darf jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass 
indirekte Konkurrenz dadurch entstanden ist, dass Grossab- 
nehmer immer die Option der Eigenerzeugung mit modern- 
ster Technologie — im wesentlichen auf Gasbasis — haben. 
Auf politischer Ebene besteht in Österreich weitgehende 
Übereinstimmung, dass die Liberalisierung und Öffnung 
des heimischen Stirommarktes zügig vorangetrieben wer- 
den muss. Zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Öster- 
reich im allgemeinen und um den österreichischen Unter- 
1ehmen gleichberechtigten Zugang zum europäischen 
Strommarkt zu ermöglichen. 
<urz vor Ende des Jahres 1997 legte der zuständige Wirt 
schaftsminister einen Entwurf für ein der Binnenmarktricht 
linie entsprechendes «Elektrizitätswirtschafts- und Organisa- 
ionsgesetz [EIWOG) zur Begutachtung vor. 
>arallel dazu ist, ausgelöst durch zwei Privatisierungsver- 
‘ahren von Landesgesellschaften (OKA = Landeselektrizi- 
Ötsversorger in Oberösterreich, und ESTAG — Landeselek- 
rizitätsversorger und Energiegruppe in der Steiermark), 
sine politische und öffentliche Diskussion über die mögli- 
che Organisationsstruktur der österreichischen Elektrizitäts- 
wirtschaft im Gange. 
Die Abgabe eines 25 %-Anteiles und einer Aktie der steiri- 
schen ESTAG an die französische EdF hat dabei das Zu- 
standekommen einer «Österreichischen Lösung» mit den 
_andesgesellschaften und dem Verbund deutlich erschwert. 
Die EdF, deren Stromaufbringung zu ca. 80 % aus Kern- 
Kraftwerken stammt, passt aufgrund dieser Tatsache nicht in 
die in Österreich vertretene Auffassung einer kernkrafffreien 
Zone in Europa. Die in Österreich vertretene politische Linie 
sezieht sich dabei nicht nur auf Österreich, sondern auch 
auf Nachbarländer, wobei von den österreichischen Politi- 
<ern immer wieder auch der Ausstieg aus der Kernenergie 
verlangt wird. Diese Haltung hat ihre Ursache in der Volks- 
abstimmung über das Kraftwerk Zwentendorf, die letzten 
zndes zum Beschluss des Atomsperrgesetzes 1978 führte. 
Jnabhängig davon, in welcher Organisationsform die 
Ssterreichische Elektrizitätswirtschaft in Zukunft agieren 
wird, der Verbund wird dabei mit Gewissheit eine ähnlich 
bedeutende Rolle wie in der derzeitigen Struktur spielen. 
Dies allein wegen seiner Eigentümerfunktion am überregio- 
1alen Höchstspannungsnetz sowie anhand der Tatsache, 
dass die Hälfte der österreichischen Elektrizitätsaufbrin- 
gung aus Kraftwerken des Verbund stammt. Die 71 Was- 
serkraftwerke und fünf kalorischen Kraftwerke des Verbund 
silden das Rückgrat des hydro-thermischen Systems in 
Österreich.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.