Volltext: 75 Jahre Liechtensteinische Kraftwerke

schaftlichen Ideen. Doch auch für die Überprüfung einer 
kontinuierlichen Verbesserung, welche auch diskrete Verän- 
derungsschritte einschliessen kann, sind quantitative Mass- 
zahlen notwendig. Mit der Forderung nach reduzierter 
Materialintensitöt der Produkte und Dienstleistungen wird 
mpliziert, dass es nicht nur um Umweltbelastungen geht, 
welche sich auf einzelne, örtlich abgegrenzte Fabrikations- 
anlagen beziehen. Bei der Okoeffizienz geht es vielmehr 
um die Verbesserung der Okobilanz von Produkten und 
Dienstleistungen. Okobilanzen ergeben sich durch den Ver 
gleich von (Produktions-}Systemen bezüglich ihrer gesamten 
5kologischen Belastung, d.h. die kumulierte Umweltbela: 
stung einer Produktionskeite «von der Wiege bis zum 
Srab», vom Erzabbau bis und mit zur Entsorgung. 
Die Okobilanz stellt eine wichtige Entscheidungsunterlage 
für umweltrelevantes Handeln dar: Was nützte ein 
Entsorgungssystem, das die Umwelt entlasten soll, aber ins- 
gesamt mehr Umweltbelastung erzeugt als wenn keine spe 
zielle Vorkehrung getroffen würde? Was nützte die 
Umstellung auf ein angebliches Öko-Produkt, das zwar am 
Ort der Verwendung zu einer Entlastung der Umwelt führt, 
aber insgesamt eine schlechtere Ökobilanz aufweist als 
das ursprüngliche Produkt? 
Ökologie hat mit vernetzten Wechselwirkungen zu tun und 
kann deshalb nur durch vernetztes Denken erfasst werden 
Dem Konzept der Ökobilanz liegt etwas ganz wichtiges 
zugrunde: das Akzeptieren von verschiedenen Gesichts 
punkten. In der Okobilanz sind Umweltbelastungen einge 
schlossen, die für den einen Beobachter erkennbar mi‘ 
dem Produkt etwas zu tun haben, für den anderen abe! 
1icht offensichtlich eine Umweltbelastung darstellen 
mporte von Grundstoffen in die Schweiz können bei- 
spielsweise aus nationaler Sicht als nicht umweltbelastend 
gesehen werden. Sitzen wir aber in einem Raumschiff und 
schauen, wo auf der Welt zu welchem Zweck die Umweli 
belastet wird, sieht es anders aus. Es liegt dann auf dei 
and, dass alle Emissionen, die bei der Produktion von in 
der Schweiz verwendeten Grundstoffen entstehen, zu 
ÖOkobilanz schweizerischer Produkte zu rechnen sind 
Die Erarbeitung allgemein akzeptierter Okobilanzen ist nur 
eilweise ein wissenschaftliches Problem. Die Belastung deı 
Jmwelt ist nur so hoch, wie die Menschen sie individuell 
oder als Gruppe empfinden. Es ist also immer auch eine 
Frage der der Ökobilanz zugrunde gelegten subjektiven 
Zinschätzung, was eine Schädigung sei und was nicht. In 
ainem Land, in dem die Bevölkerung sehr lärmempfindlich 
st, muss Lärm in jeder Ökobilanz berücksichtigt werden, 
m Land der Gehörlosen nicht.
	        

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