schaftlichen Ideen. Doch auch für die Überprüfung einer
kontinuierlichen Verbesserung, welche auch diskrete Verän-
derungsschritte einschliessen kann, sind quantitative Mass-
zahlen notwendig. Mit der Forderung nach reduzierter
Materialintensitöt der Produkte und Dienstleistungen wird
mpliziert, dass es nicht nur um Umweltbelastungen geht,
welche sich auf einzelne, örtlich abgegrenzte Fabrikations-
anlagen beziehen. Bei der Okoeffizienz geht es vielmehr
um die Verbesserung der Okobilanz von Produkten und
Dienstleistungen. Okobilanzen ergeben sich durch den Ver
gleich von (Produktions-}Systemen bezüglich ihrer gesamten
5kologischen Belastung, d.h. die kumulierte Umweltbela:
stung einer Produktionskeite «von der Wiege bis zum
Srab», vom Erzabbau bis und mit zur Entsorgung.
Die Okobilanz stellt eine wichtige Entscheidungsunterlage
für umweltrelevantes Handeln dar: Was nützte ein
Entsorgungssystem, das die Umwelt entlasten soll, aber ins-
gesamt mehr Umweltbelastung erzeugt als wenn keine spe
zielle Vorkehrung getroffen würde? Was nützte die
Umstellung auf ein angebliches Öko-Produkt, das zwar am
Ort der Verwendung zu einer Entlastung der Umwelt führt,
aber insgesamt eine schlechtere Ökobilanz aufweist als
das ursprüngliche Produkt?
Ökologie hat mit vernetzten Wechselwirkungen zu tun und
kann deshalb nur durch vernetztes Denken erfasst werden
Dem Konzept der Ökobilanz liegt etwas ganz wichtiges
zugrunde: das Akzeptieren von verschiedenen Gesichts
punkten. In der Okobilanz sind Umweltbelastungen einge
schlossen, die für den einen Beobachter erkennbar mi‘
dem Produkt etwas zu tun haben, für den anderen abe!
1icht offensichtlich eine Umweltbelastung darstellen
mporte von Grundstoffen in die Schweiz können bei-
spielsweise aus nationaler Sicht als nicht umweltbelastend
gesehen werden. Sitzen wir aber in einem Raumschiff und
schauen, wo auf der Welt zu welchem Zweck die Umweli
belastet wird, sieht es anders aus. Es liegt dann auf dei
and, dass alle Emissionen, die bei der Produktion von in
der Schweiz verwendeten Grundstoffen entstehen, zu
ÖOkobilanz schweizerischer Produkte zu rechnen sind
Die Erarbeitung allgemein akzeptierter Okobilanzen ist nur
eilweise ein wissenschaftliches Problem. Die Belastung deı
Jmwelt ist nur so hoch, wie die Menschen sie individuell
oder als Gruppe empfinden. Es ist also immer auch eine
Frage der der Ökobilanz zugrunde gelegten subjektiven
Zinschätzung, was eine Schädigung sei und was nicht. In
ainem Land, in dem die Bevölkerung sehr lärmempfindlich
st, muss Lärm in jeder Ökobilanz berücksichtigt werden,
m Land der Gehörlosen nicht.