Von etwa 1’850 ha ackerbaulich
nutzbarem Boden stehen knapp
1000 ha unter dem Pflug. Die
verschiedenen Kulturen nehmen
folgende Anteile ein: Silomais 50%,
Getreide 25%, Gemüse 10%.
Die übrige Ackerfläche wird mit
Kartoffeln, Zuckerrüben, Raps usw.
genutzt. Die gute Bodenqualität und
das milde Klima, bedingt durch den
Föhn im Frühjahr und Herbst, wir-
ken sich günstig auf die Kulturen
aus.
Als Spezialzweige sind vor allem
der Gemüsebau und der Weinbau
hervorzuheben. Der Gemüsebau
umfasst vor allem die Kulturen Spi-
nat, Karotten, Drescherbsen, Boh-
nen, Randen usw. und wird von
etwa 30 Betrieben durchgeführt.
Der Weinbau nimmt in Liechten-
stein eine Fläche von ca. 16 Hekta-
ren ein, welche im Steigen begriffen
ist.
Horrende Bodenpreise
als Problem
Was in Liechtenstein ebenfalls zu
grossen Problemen führt, sind die
hohen Bodenpreise, deren Anstei-
gen aber auch europaweit beob-
achtet werden kann. Die Boden-
preise, die sich um ein Zehnfaches
des Ertragswertes bewegen, sind
für Landwirte nicht mehr tragbar
und beruhen auf Kaufen, die mit
einem Umtausch in eine Bauzone
spekulieren.
Die Frage des internationalen
Handels führt auch in Liechtenstein
zu Bedenken. Unsere Verháltnisse
mit stark parzellierten, hoch ver-
schuldeten und grósstenteils auch
extensiven Betriebstypen erlauben
es nicht, zu Weltmarktpreisen zu
produzieren. Viele Landwirte sehen
daher besorgt der Zukunft entge-
gen.
Die Landwirtschaft gestaltet einen
wesentlichen Teil unseres Lebens-
raumes. Die Anliegen einer umwelt-
gerechten Landwirtschaft und For-
derung nach gesunden Nahrungs-
mitteln haben heute zentrale Bedeu-
tung.
Kennzahlen der liechtensteinischen Landwirtschaft 1985
ÜBER 10:000 AUSLANDER
LEBEN IN LIECHTENSTEIN
4/433 Personen mit Schweizer
Nationalität
Ende 1988 lebten im Fürstentum
Liechtenstein 10'176 Personen mit
ausländischer Nationalität. Gemes-
sen an der gesamten Wohnbevöl-
kerung entspricht dies einem pro-
zentuellen Anteil von rund 36 Pro-
zent. Angeführt wird die Statistik
von den Schweizern mit einem Anteil
von 4/433 Personen, gefolgt von
Personen ósterreichischer Nationa-
lität (2/164), der Bundesrepublik
Deutschland (1:041) und Italien
(877 Personen). Im weiteren leben
und arbeiten in Liechtenstein 419
Türken, 387 Jugoslawen, 217
Spanier, 111 Portugiesen, 88 Grie-
chen, 74 Franzosen, 74 Nordame-
rikaner, 40 Holländer, 29 Briten,
28 Belgier und 25 Schweden, sowie
Ausländer zahlreicher Nationen aus
aller Welt.
INTENSIVE BAUTÄTIGKEIT
Gesamte Landesfläche in ha 16000 A 5 ;
Landwirtschafiliche Kulturfläche in ha 3'462 Smt 5 eo Mis.
davon Grünlandflàche 75% Franken im 1. Quartal 1989
davon Ackerbaufläche 25% - ;
Alpweiden in ha 2°160 Das Fürstentum Liechtenstein ist
: derzeit geprägt von einer Bautätig-
Anzahl Landwirtschaftsbetriebe 450 keit, wie man sie schon seit Jahren
davon hauptberuflich geführte Betriebe 160 nicht mehr erlebt hat. Allein für das
3 5% 1. Quartal 1989 weist die kürzlich
Z 7 verôffentlichte Statistik des Volks-
; wirtschaftsamtes ein Bauvolumen
Anteil der 1985 in der Landwirtschaft tätigen Personen
Durchschnittliche Kulturfläche je Betrieb in ha
von 160.783 Kubikmeter mit wert-
Selbstversorgungsgrad unter 50% i 2 ;
Milchproduktion in Mio. kg 128 mässigen Kostenvoranschlágen in
Gesamte Fleischproduktion 830 t Hóhe von 62 Mio. Franken auf.
Broigereideproduktion A701 Hochgerechnet auf das laufende
Speisekartoffelproduktion 1°040 t Jahr fliessen insgesamt etwa eine
Viertelmilliarde Schweizerfranken in
den Hochbaubereich.
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