Volltext: Fürstentum Liechtenstein

SEE 
Gewerbe: Vorliebe zur Selbständigkeit 
Starke mittelständische Wirtschaft / von Josef Frommelt, Präsident der Gewerbe- und Wirtschaftskammer 
Die Gewerbe- und Wirt- 
schaftskammer für das Für- 
stentum Liechtenstein umfasst 
als Dachorganisation der im 
Gewerbe und Handel tätigen 
Betriebe rund 850 kleine und 
mittelständische Unterneh- 
men mit rund 5’000 Beschäf- 
Hgten. Diese Zahl entspricht 
fast einem Fünftel der Ein- 
wohnerschaft Liechtensteins 
und manifestiert recht ein- 
drucksvoll die Vorliebe der 
Liechtensteiner/innen zu selb- 
ständiger Tätigkeit und zur 
Gründung eines eigenen Be- 
triebes. 
zum aneben ist Liechtenstein, 
a YA gemessen an seiner Ge- 
4 MB soamtbevölkerung, eines 
{A der höchstindustrialisierten 
HP |änder der Welt. Einige 
der heute bedeutendsten Betriebe 
verdanken ihre Entstehung liechten- 
steinischen Geschäftsleuten, so etwa 
die Firmen Hilti, Hoval, Hilcona, 
Elkuch Kesselbau AG. Diese Fabri- 
<en entwickelten sich jeweils aus 
Cleinbetrieben heraus. 
Gewerbe im Spannungsfeld 
ım Zuge der Entwicklung musste 
auch die öffentliche Verwaltung auf 
allen Ebenen ausgebaut werden. 
Dienstleistungsbetriebe und Banken 
1aben an Bedeutung und Beschäf 
igtenzahl einen stetigen Zuwachs 
zu verzeichnen. Das Gewerbe des 
Fürstentums Liechtenstein muss im 
Spannungsfeld dieser vielfältigen 
3eziehungen gesehen werden. 
Die Schaffung und Erweiterung der 
Betriebs- und Produktionsstätten für 
die Betriebe und die gehobenen 
Ansprüche der Bevölkerung selbst, 
stellen recht hohe Anforderungen 
an die gesamte gewerbliche Wirt 
schaft, sowohl in Bezug auf Lei 
stungsfähigkeit, als auch auf Quali: 
tät der Leistungen. So finden über 
400 Betriebe des Bau-Haupt- und 
Nebengewerbes ihr Betätigungsfeld 
zum weit‘ überwiegenden Teil im 
Lande selbst. 
Akuter Arbeitskräftemangel 
Alle diese Faktoren brachten einen 
dauernden akuten Mangel an Ar- 
veitskräften mit sich. Eine steigende 
Zahl von Ausländern mit beschränk- 
er Aufenthaltsgenehmigung veran- 
asste den Gesetzgeber, die Zahl 
der Gastarbeiter im Verhältnis zur 
3evölkerung mit Bürgerrecht und 
dauernder Niederlassungsbewilli- 
gung, gesetzlich auf ein Drittel fest- 
zuschreiben. Um das gesetzlich 
imitierte Potential an Arbeitskräften 
mit Aufenthalt im Lande selbst 
bewerben sich die Industrie, die 
Dienstleistungen und das Handwerk 
gleichermassen. 
Die Industrie sah sich veranlasst, 
auch aus diesem Grunde, Teile der 
Produktion ins Ausland zu verlegen. 
Grosse Dienstleistungsbetriebe, wie 
die Banken, gründeten Niederlas- 
sungen in den Weltstädien. Den 
kleineren gewerblichen Betrieben 
stehen solche Lösungen nicht zur 
Verfügung. Ihr Wachstum ist sehr 
oft begrenzt durch die höchstmögli- 
che Zuteilung an ausländischen 
Arbeitskräften. 
Hoher Qualitätsstandard im 
FL-Gewerbe 
Der Qualitätsstandard im liechten- 
steinischen Gewerbe:ist recht hoch. 
Nur um ein paar Beispiele zu nen- 
nen, können alle Bauberufe, das 
Automobilgewerbe und auch die 
Sastronomie gehobenen Ansprü- 
chen genügen. Seitvielen Jahrzehn- 
'en besteht eine gesetzliche Ausbil- 
dungspflicht und die Pflicht zum 
Nachweis der erforderlichen Berufs- 
araxis zur Erlangung einer selbstän- 
digen Gewerbeberechtigung. 
Die Sortimente des Detailhandels 
und die Qualität der Kundenbetreu- 
ung haben Grossstadtniveau.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.