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wirkungen niedriger Konzentrationen. Die Auswirkungen dieser Schädi- ‘
gungsart dussert sich im Laufe der Zeit in einer zunehmenden Schwä-
chung der Pflanzen, in einem verminderten Zuwachs, in kleineren
Organgrössen und schliesslich in einem langen Siechtum der Pflanze.
NADELHÖLZER UND SCHWEFELDIOXID
Nach allen Angaben und Untersuchungen sowie praktischen Erfahrungen
rauchgeschádigter Gebiete müssen vor allem die Nadelhülzer als stark
geführdet betrachtet werden. Bei künstlichen Begasungsversuchen fin-
den wir u.a. Kleearten als besonders empfindlich. Aber im Freiland
wachsen diese noch lange dort, wo z.B. Fichtenwalder nicht nur be-
schüdigt werden, sondern auch noch, wo diese sogar schon absterben. s
Dies liegt daran, dass die Wálder einen hochgewachsenen Auffangschirm
im Luftraum darstellen, und das über 100 Jahre hindurch, waáhrenddem
Pflanzen, die unten am Boden stehen, erstens nur eine kurze Vege-
tationszeit haben und dann dort unten relativ geschützt stehen. Die
Nadelhólzer tragen ihre Assimilationsorgane sehr lange, Fichten haben
7 Jahre lang ihre Nadeln, bevor sie normalerweise abfallen. Die
Immissionen rufen wiederkehrend die beschriebenen physiologischen
Depressionen hervor. Der Stoffwechsel wird gehemmt, bei den Koniferen
über eine lange Lebenszeit und das summiert sich im Zuwachs und im
Gesundheitszustand auf. Es ist der Summationseffekt, der die Wälder
an die erste Stelle der Empfindlichkeit stellt. Dabei zeigt sich, [|
dass die Pflanzen weniger resistent gegen Frost, Insekten und andere
Umwelteinflüsse werden.
Diese Aussage ist vor allem dort aktuell, wo die Waldbaume nicht
unter guten Existenzbedingungen leben, nàmlich 8
- für Holzarten, die weit ausserhalb ihres natürlichen Verbreitungs- .
gebietes vorkommen, z.B. die Fichte auf dem flachgründigen Kalk-
boden des Eschnerberges ;