Trotz der bescheidenen Anlage eine recht hohe Immissionserwartung
/max, Halbstundenwerte 0,23 ppm) auf dem Schellenberg.
Der seit 1965 veränderte Stand der Wissenschaft, der die Schaderwar-
tungsgrenze um eine. Zehnerpotenz herabgesetzt hat.
Ein Zahlenbeispiel möge die Immissionserwartung auf dem Schellenberg
ins richtige Licht setzen.
Die Umgebung von Cressier (Kt, NE) scheint recht ähnliche Geländebedin-
gungen. wie die Region Sennwald zu besitzen. Die Emittenten in Cressier
sind: eine Raffinerie (400 kg Ausstoss S0» pro Stunde, Kaminhöhe 100 m),
aine Zementfabrik (20 kg SO» /h, Kaminhöhe 100 m) und ein oelthermi-
sches Kraftwerk (320 kg S02 /h, Kaminhöhe 40 m), also insgesamt 740 kg S02-
Ausstoss pro Stunde - Vergleich Sennwald: max. 37 kg /h. In einer mittle-
ren Distanz von ca. 5 km (Sennwald-Schellenberg ca. 4 km) wurden durch
Messapparate ein maximaler Halbstundenwert von 0.027 ppm abgelesen. Der
errechnete maximale Halbstundenwert für den Schellenberg beträgt
0.23 ppm*. Selbst wenn man berücksichtigt, dass das eine Resultat ge-
nessen und das andere berechnet wurde, ist es doch erstaunlich, dass bei
ingefähr gleichem Abstand zum Emittenten, in Schellenberg ein 10 mal
höherer Wert vorliegt, obwohl der Auswurf um 20 mal kleiner ist. Diese
grosse Diskrepanz lässt neben einigen Begleitfaktoren als Schluss nur
unterschiedliche klimatische Bedingungen zu. Die bescheidene Anlage
trägt so massgeblich zu einer Verschlechterung der Luftqualität in
unserer Region bei.
Eine der wesentlichsten Aussagen eines neuen in Ausarbeitung befindli-
chen schweizerischen Bundesgesetzes für Umweltschutz sagt aus: "Die
Luftqualität darf sich nicht mehr verschlechtern".
“ Nach den international anerkannten und angewandten MAK-Werten beträgt
der Umrechnunagsfaktor 2.6, was 0.26 ppm entsprächen.