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DIE SCHWEIZERISCHEN GRENZWERTE IM SPIEGEL DES INTERNATIO-
NALEN VERGLEICHS
Bei vergleichender Betrachtung der Grenzwerte für S02 in den verschie-
denen Ländern ist auffällig, dass sie einmal sehr verschieden hoch an-
gesetzt sind. Aus der beiliegenden Tabelle geht aber auch hervor, dass
die schweizerischen Grenzrichtwerte verglichen mit den meisten des Aus-
landes wesentlich höher liegen, wobei deren Anwendung erst noch Schäden
an Mensch und Pflanze verhindern sollten! Bedeutungsvoll ist die
Differenzierung bei den National Air Quality Standards der USA zwischen
dem höheren 24-Std:;-Wert für den Schutz der Gesundheit (0.014 ppm) und
dem niedrigeren Wert für den Schutz des Lebensraumes (0.10 ppm). Der
schweizerische 24-Std.-Grenzwert 1964 liegt bei 0.3 ppm für die Winter-
monate und der Sommerwert liegt bei 0.2 ppm S02 pro Kubikmeter Luft.
Nach Meinung des Vorstandes des Gesundheitsamtes der Stadt Zürich wären
die heutig gültigen Grenzwerte zu reduzieren. Nicht anders können auch
die "Grundsätze zur Beurteilung lufthygienischer Probleme" der Eidg.
Kommission für Lufthygiene (1970) verstanden werden. In einigen Zahlen-
werten gibt diese Kommission an, wie sich die S02-Werte in einigen nicht
jesonders verschmutzten städtischen und ländlichen Gebieten präsentier-
ten.
Als 24-Stundenwerte wurden für ländliche Gebiete angegeben: Sommer
0.01 ppm und im Winter 0.01 - 0.02 ppm, vereinzelt bis 0.03 ppm. Diese
Werte sollten, wenn irgend möglich nicht überschritten werden. Nur
in Gebieten mit aussergewöhnlich starker Verunreinigung der Luft durch
502 sind zur Beurteilung nach Ansicht der Kommission auch die Grenzwer-
te heranzuziehen.