Volltext: Wir und die internationale Entwicklungshilfe

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Welches sind nun die Möglichkeiten Liechten- 
steins? 
Die Möglichkeiten unseres Landes können in- 
folge der Kleinheit nur sehr begrenzt bleiben. 
Diese Möglichkeiten sind denn auch bereits im 
Zweck der Stiftung «Liechtensteinischer Ent- 
wicklungsdienst» umschrieben worden, nämlich 
Pflege der Zusammenarbeit mit Entwicklungs- 
ländern durch: a) Gewährung von Beiträgen 
verschiedenster Art an Organisationen der Ent- 
wicklungshilfe; b} Unterstützung der Missions- 
tätigkeit; c) Verwirklichung von Aktionspro- 
grammen und Basisprojekten; d) Gewährung 
von Stipendien für Studien und Arbeitsaufent- 
halte; e) Ausbildung und Entsendung von Ent- 
wicklungshelfern; f) andere direkte und indi- 
rekte Aktionen. 
Andere Arten von Entwicklungshilfe können 
in Liechtenstein wohl kaum in Frage kommen. 
Es lohnt sich zudem nicht, im Lande einen eige- 
nen kostspieligen Verwaltungsapparat aufzu- 
bauen. Liechtenstein sollte lediglich noch ver- 
suchen, die bisherigen Aktionen zu koordinie- 
ren. Im Lande selbst wäre dies möglich, zusam- 
men mit anderen Verbänden, wie zum Beispiel 
mit dem Roten Kreuz, mit den Missionen, mit 
den Jugendverbänden und anderen mehr. Im 
Auslande wäre eine Koordination wohl mit der 
Schweiz am zweckmässigsten und sinnvollsten. 
Die Schweiz, die in der Welt geographisch, po- 
litisch und wirtschaftlich nur einen unbedeuten- 
den Platz einnimmt, hat, trotz ihren bescheide- 
nen Mitteln, in der internationalen Entwick- 
Jlungshilfe viel erreicht. Ihr Beispiel kann in der 
Welt in jeder Hinsicht als erstrebenswert hin- 
gestellt werden. Trotz der Kleinheit hat die 
Schweiz gegenüber den anderen und grossen 
Nationen unbedingt einen Vorteil: Auf Grund 
der politisch neutralen Stellung, unbelastet von 
Kolonialtradition, Demokratie mit stabilen Ver- 
hältnissen, Ruf für Qualitätsarbeit, geniesst die 
Schweiz in den Entwicklungsländern einen aus- 
gezeichneten Ruf. So hat erst kürzlich der Prä- 
sident von Ruanda den Wunsch geäussert von 
einem schweizerischen Diplomaten beraten zu 
sein, worauf ihm vom Eidgenössischen Politi- 
schen Departement ein persönlicher Berater zur 
Verfügung gestellt worden ist. Die Schweiz ist 
denn auch bemüht, den vorhandenen Goodwill 
in den Entwicklungsländern auszunützen und 
versucht auch schweizerisches Gedankengut in 
diese Länder zu tragen, um dort «Fuss» zu fas- 
sen. Unbedingt erwähnenswert ist die schwei- 
zerische Export-Risiko-Garantie, die schon seit 
32 Jahren besteht und wodurch der Bund im 
Interesse der Schaffung und Erhaltung von Ar- 
beitsgelegenheiten und der Förderung des Aus- 
senhandels die Uebernahme von Exportaufträ- 
gen durch Gewährung einer Garantie erleich-
	        

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