Volltext: Die Balzner Wasserversorgung

«Lida» und auf dem «Hölzle» Wasser liefern könnten. Man 
wollte vorerst ohne ein Grundwasserpumpwerk auskom- 
men. Eine Kommission des Gemeinderates untersucht 
neue Quellen «ob dem Tobel» in Balzers (1931). 1932 
schlägt Prof. Bildstein aus Dornbirn, Vorarlberg, (ein Ru- 
tengänger mit selbstkonstruierter Wünschelrute) die Gra- 
bung eines Stollens beim St. Katharinenbrunnen vor, nach- 
dem er auch die Quellen beim Schulhaus und «beim 
Kühlenbrunnen» auf ihre Ergiebigkeit untersucht hatte. Die 
Grabungen wurden jedoch bald ohne Ergebnis eingestellt. 
Am 15. Dezember 1932 ersuchte die Gemeinde Regierung 
und Landtag um eine Subvention für ein Pumpwerk und 
die Erweiterung der Leitungsnetze mit folgender Begrün- 
dung: «Infolge der Erbauung von über 60 Wohnhäusern in 
den vergangenen 30 Jahren ist die bestehende Wasser- 
leitung und besonders die verfügbare Wassermenge un- 
genügend geworden, was sich nicht nur durch Mangel an 
genügend Frischwasser fühlbar macht, sondern auch eine 
große Gefahr bei vorkommenden Bränden, besonders bei 
Föhnwetter, bedeutet.» — Noch sah man allerdings eine 
Möglichkeit zum Bezug von Quellwasser: In den Jahren 
1934—35 wurde mit der Gemeinde Triesen über den Er- 
werb der «Badtobel-Quellen» durch Balzers verhandelt. 
Die Vorstellungen der beiden Gemeinden konnten aller- 
dings nicht in Einklang gebracht werden: Balzers wollte 
die Quellen kaufen (5500 Franken), Triesen wollte sie ver- 
pachten (auf 99 Jahre, jährlicher Pachtzins von 1000 Fran- 
ken). Am 22. Mai 1935 beschloß der Gemeinderat unter 
Vorsteher Basil Voat, «Unterm Schloß» nach den Plänen 
von Ing. Solca, der schon 1918/19 eine Pumpanlage vor- 
geschlagen und 1932 ein vollständiges Projekt abgeliefert 
hatte, ein Pumpwerk zu bauen, nachdem Untersuchungen 
der Quellen am Fläscherberg (Roter Büchel, Matiola, 
Wiesle, auf der Tratt) schlechte Ergebnisse gezeitigt hat- 
ten und ein Projekt von Quellfassungen beim sogenann- 
ten «Fischteich» (heute: Schulhäuser) ebenfalls nicht ent- 
sprochen hatte. Die im Werk eingebaute Häny-Pumpe 
(400 Minutenliter, 100 m Förderhöhe) pumpte das Wasser 
in das Reservoir Balzers (150 m3). 
Auf den 1. Januar 1937 traten neue Wasserstatuten in 
Kraft, nachdem der «Wasserzins» mehrmals geändert wor- 
den war. Für den «ersten Hahn pro Wohnung» bezahlte 
man Fr. 6.— pro Jahr (Badezimmer Fr. 4.—, Autogarage 
Fr. 5.—, Vieh pro Stück Fr. —.50). Der Gemeinderat konnte 
«für gewerbliche oder weitere den normalen Bedarf über- 
steigende Zwecke» die Installierung einer Wasseruhr ver- 
langen. 
In den Jahren 1950/53 wurde unter Vorsteher Fidel Brun- 
hart ein zweites Reservoir oberhalb Balzers (400 m?) er- 
stellt und 1953 eine zweite Pumpe im Pumpwerk eingebaut 
(Marke «an der Sihl», 900 Minutenliter, 116 m Förderhöhe). 
In den Jahren 1950—59 betrugen die finanziellen Aufwen- 
dungen für die Instandhaltung der Anlagen Fr. 29 402.40 
und für die Neuanlagen Fr. 191 932.34, dazu kamen Lan- 
desbeiträge von Fr. 25 441.85. 
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