Volltext: Die Schlossabmachungen vom September 1920

1945 
eine Audienz bei Peer und Martin. Die erweiterte Volkspartei-Delegation ver- 
handelte bis 13 Uhr. 
Peer gegenüber wurde das Misstrauen der Volkspartei geschildert und der Rück- 
tritt Johann Wangers aus der Regierung und die Wahl Becks in dieselbe als 
unbedingte Forderung aufgestellt. 
Die Debatte wurde nochmals heftig, als die Wahl Becks als Ultimatum gestellt 
wurde, Andreas Vogt entwickelte bei dieser Gelegenheit seine republika- 
nischen Ideen. Peer gegenüber wurde geäussert: «Wenn Sie, Herr Dr. Peer, 
einen Tag länger als sechs Monate an der Regierung bleiben wollen, so jagen 
wir Sie zum Lande hinaus; und wenn die fürstlichen Versprechungen nicht ge- 
nalten werden, So hat die Dynastie der Liechtenstein aufgehört bei uns zu 
regieren.» Peer gab sein Ehrenwort, dass er nach sechs Monaten gehe und 
Martin verpfändete das Offiziersehrenwort, dass er die fürstlichen Verspre- 
chen einhalten werde. 
Kammerdiener Muster meldete, dass die Herren der Gegenpartei endlich vor- 
sprechen möchten. Sollten sie jetzt nicht vorgelassen werden, so würden sie 
gehen und nicht mehr kommen. Beck besprach sich im Vorzimmer mit den 
Gegnern [FBP]; diese erklärten sich einverstanden mit dem Rücktritt Wangers 
und dem Eintritt Becks in die Regierung. Beck kehrte in den Verhandlungs- 
raum zurück, worauf das Geheimprotokoll wurde in aller Eile unterschrieben 
wurde, damit es die im nächsten Moment eintretenden Gegner nicht beobach- 
teten. 
In den nächsten Tagen fanden aufklärende Informationen in Triesen, Balzers, 
Bendern und Triesenberg statt. 
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af Liechten- 
I EV steins: 
12141. 
Die Stimmbürger lehnen einen 
Vorschlag des Landtages auf 
Erhöhung der Mandatszahl im 
Landtag ab (18.3.). 
Am 22. Februar 1945 landet ein 
amerikanischer Pilot im Rhein- 
heit. 
Die Landtagswahlen nach dem 
1939 eingeführten Proporzgesetz 
bringen der Vaterländischen 
Union über 45% der Stimmen 
und sieben der fünfzehn Mandate, 
davon fünf im Oberland (29.4.). 
Gründung des Liechtensteini- 
schen Roten Kreuzes (30.4.). 
Grenzübertritt von Teilen der 
{. Russischen Nationalarmee, 
die auf deutscher Seite gekämpft 
hatte, bei Schellenberg (1.5.).
	        

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