Volltext: Die Schlossabmachungen vom September 1920

1943 
; a f ohnbe- 
\ | \ völkerung 
4] A Liechten- 
7 U steins: 
11610. 
Die Mandatsperiode des 1939 
destimmten Landtages wird auf 
unbestimmte Zeit verlängert 
(18.2.). 
Vermählung von Fürst Franz 
Josef Il. mit der 22jährigen 
Georgine Gräfin Wilczek (7.3.). 
Eine Nummer des «Umbruchs» 
wird wegen Schmähung des 
Schweizerischen Bundesrates 
und der Schweiz beschlagnahmt. 
Einen Tag später verbietet 
die Regierung das Erscheinen 
der Zeitung bis auf weiteres 
(8.7./17.7.). 
Einweihung des Binnenkanals 
(10.10.). 
in Aussicht genommen. Neu war für die Volksparteivertreter auch die Aussage, 
dass für das Amt des Regierungschefs nur «in erster Linie hiefür geeignete ge- 
bürtige Liechtensteiner in Betracht» kämen und dass Peer auch den Abschluss 
der Zoll- und Handelsverträge zu bewerkstelligen habe. 
Peer wurde vorgeworfen, er habe einen Rückzieher gemacht, er sei ein alter 
Fuchs, «er verkaufe jedoch die 3 jungen Volksparteiler nicht.» Die Verhand- 
‚ungen wurden für einige Minuten sehr temperamentvoll. 
\lach Auffassung der Volkspartei-Vertreter veranlassten sie Martin durch ihr 
energisches Auftreten, Entgegenkommen zu zeigen. Vor allem hielten die Volks- 
Jartei-Vertreter «um jeden Preis» daran fest, dass nur ein gebürtiger Liechten- 
steiner Landammann werden könne und dass Peer mit dem Abschluss des Zoll- 
vertrages nichts zu tun haben dürfe. Ausserdem beharrten sie darauf, dass die 
Regierungsmitglieder zwar im Einvernehmen zwischen dem. Landtag und dem 
Fürsten, aber auf Vorschlag des Landtages, ernannt würden. Die Verhandlungen 
dauerten bis um '/4 vor 6 Uhr morgens. 
Jas Ergebnis dieser Verhandlung wurde durch Martin und Peer neuerlich dem 
"ürsten vorgetragen. Dieser fasste sodann die Entschliessung vom 13. Septem- 
ber, welche die Modifikationen enthielt, die am Vortag von den Volkspartei-Ver- 
tretern verlangt worden waren. 
Die fürstliche Seite war der Auffassung, dass nun der Durchbruch geschafft und 
eine Einigung erzielt worden sei. Vor allem ging diese Seite davon aus, dass der 
Berufung Peers zum provisorischen Leiter der Regierung auf die Dauer eines 
Jahres nichts mehr entgegenstehe. 
Die Fortsetzung der Verhandlungen fand am Nachmittag (Montag) des 13. Septem- 
ber in gleicher Besetzung im Absteigequartier statt. Der Fürst hatte sämtlichen 
Forderungen der Volkspartei-Vertreter zugestimmt. Als zusätzliche Absicherung ver- 
langte nun die Volkspartei-Vertreter, dass Peer nur für sechs Monate auf seinen 
Posten als Leiter der Regierung berufen werde. Zusätzlich sollte Peer sich ver-
	        

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