Volltext: Die Schlossabmachungen vom September 1920

1938 
Regierung beteiligt, der Proporz 
geschaffen (21./30.3.). 
Franz I. überträgt die 
Regentschaft dem Erbprinzen 
Franz Josef (30.3.) 
Die «Volksdeutsche Bewegung in 
Liechtenstein» wird gegründet. 
Sie hofft einen «Teil der VU- 
Opposition und der Bürgerpartei- 
Jugend» für ihre politischen Ziele 
gewinnen zu können (31.3.). 
Fürst Franz I. von Liechtenstein 
stirbt. Sein Grossneffe, der 
Regent und Thronfolger, über: 
nimmt als Fürst Franz Josef Il. 
die Regierung (25.7.). 
Der Fürst nimmt Wohnsitz auf 
Schloss Vaduz (26.7.). 
Eröffnung des Landessport- 
platzes in Vaduz (18.9.) 
Fürstenhuldigung am 29. Mai 
1939 vor dem 1904-1914 wie- 
derhergestellten Schloss Vaduz, 
das erstmals Sitz eines Fürsten 
von Liechtenstein wird. 
der Revolution in Deutschland erzählt und die dort gebräuchlichen Rufe nachge- 
ahmt. Diese Aussage erschien dem Gericht nicht als glaubwürdig. 
Die Schweizer Regierung teilte der liechtensteinischen Gesandtschaft mit, dass 
von liechtensteinischer Seite aus auf schweizerische Grenzposten geschossen 
worden sel. Insbesondere am 7. September 1919 um 18.15 Uhr hätte wenig ge- 
fehlt, dass ein schweizerischer Soldat durch einen Schuss von liechtensteini- 
schem Gebiet aus getroffen worden wäre. Am 16. September wurden neuerdings 
fünf Schüsse abgegeben. Die Erhebungen verliefen ergebnislos. 
Diese wenigen Beispiele sollen zeigen, welche Stimmung in Liechtenstein in weiten 
Teilen der Bevölkerung vorherrschte. Ein breitgefächertes Auflehnen gegen die be- 
stehenden Autoritäten und Systemvertreter kennzeichnet diese Haltung, und zwar 
im einfachen Volke wie auch im Landtag. Wie lädiert der Ruf der liechtensteinischen 
Bevölkerung bei den schweizerischen Nachbarn war, zeigt die Bemerkung der 
Schweizer Oberzolldirektion, die in einer Stellungnahme zuhanden des Bundesrates 
von einer Zollunion mit Liechtenstein abriet, weil die liechtensteinische Bevölkerung 
ausgesprochene Schmuggelangewohnheiten angenommen habe. 
5.3. Die Schlossabmachungen 
5.3.1. Vorbereitungsphase 
Mit der einsetzenden politischen Opposition hatte sich gezeigt, dass in weiten 
"eilen der Bevölkerung das Bedürfnis nach grundsätzlichen Veränderungen im 
politischen Bereich ausgeprägt vorhanden war. 
3Zereits im 9-Punkte-Programm vom 10. Dezember 1918 zeigten sich die 
Schwerpunkte der geforderten Erneuerungen. Um die dort angeführten Kern- 
punkte der Nationalisierung der Regierung und der Demokratisierung des Land- 
tages wurden in der ganzen Verfassungsrevision heftige Auseinandersetzungen 
geführt. Vor allem die Volkspartei — seit März 1918 organisiert — setzte sich 
kämpferisch für z. T. tiefgreifende Reformen in der Verfassungs-, Verwaltungs- 
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