Volltext: Die Schlossabmachungen vom September 1920

1919 
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\ 4 völkerung 
A A Liechten- 
U ST steins: 8030. 
Das «Volks- 
blatt» und die «Oberrheinischen 
\achrichten» erscheinen zweimal 
wöchentlich (1.1.). 
Die Volkspartei veröffentlicht 
ein umfangreiches Arbeits- 
und Parteiprogramm (18.1.). 
Balzner Schmuggler und 
Schmugglerinnen 1919, scherz- 
haft «Liechtensteinisch-Schwei- 
zerische Export & Import Gesell- 
schaft St. Luziensteig» genannt. 
Stehend (v. I.): Alois Gstöhl, 
Engelbert Frick, Michael Wol- 
finger, Oswald Frick, Sara Nigg, 
sowie zwei Zollwächter; vorne (v. 
4. n. 5): Simon Vogt, Emil Brun- 
hart, Rosa Vogt, David Vogt, Fidel 
Brunhart, Hans Voat. 
Wilhelm Beck nutzte nun die Möglichkeiten, die ihm das Forum des Landtages 
bot, voll aus. Von der ersten Arbeitssitzung an (16. November 1914) meldete er 
sich häufig zu Wort und nahm in längeren Ausführungen und kritischen Kom- 
mentaren Stellung zu fast allen Punkten der Tagesordnung. In der Sitzung vom 
16. November 1914 z. B. kritisierte er in einem ausführlichen Votum zur Spar- 
kassarechnung für 1913 die Geldanlageentscheidung der Verantwortlichen und 
bemängelte die dadurch eingetretenen Verluste. 
'n der Sitzung vom 30. November 1914 reichten Beck und seine Verbündeten 
gleich drei Motionen mit folgendem Inhalt ein: 
- Unentgeltliche Abgabe von Lehrmitteln in den Elementarschulen 
Notstandsmassnahmen zwecks Beschaffung billigen Kredites, billiger Lebens- 
mittel und Arbeitsgelegenheiten 
— Revision der am 1. Januar 1911 in Kraft getretenen Gewerbeordnung 
Die letzten zwei Motionen wurden als dringend definiert. Alle drei Motionen hatte 
Wilhelm Beck verfasst, mitunterschrieben waren sie von seinen drei politischen 
Gefährten und weiteren Landtagsmitgliedern. 
Am Beispiel dieses Einstieges in die Landtagsarbeit zeigt sich die zugrunde liegen- 
de Absicht: Die Gruppe Beck/Brunhart und Verbündete wollte bewusst frischen 
Wind in die Landtagsdebatten bringen. Als Mittel dazu wurde vor allem die 
Zedefreiheit genutzt und von der nach Paragraph 17 der «Geschäftsordnung für 
den Landtag»% gegebenen Möglichkeit Gebrauch gemacht, dass einzelne Land 
tagsmitglieder selbständige Vorstösse und Anträge (Motionen) an den Landtag 
richten konnten. Geschickt verstand es die Gruppe Dr. Beck, weitere Abgeordnete 
für ihre Vorstösse zu gewinnen und so Einfluss auf den Landtag auszuüben. 
Die Auswahl der Problemkreise, die angegangen wurden, zeigt ebenfalls ein tak- 
tisch klug überlegtes Vorgehen: Es waren Bereiche, die breite Kreise der Be- 
26 LGBL 1/1863
	        

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