Volltext: Die Schlossabmachungen vom September 1920

1912 
{ ohnbe- 
4 \ völkerung 
A ü Liechten- 
7 Y steins: 8021. 
Wilhelm Beck 
2eginnt politisch Gleichgesinnte 
um sich zu scharen. 
Erste Liechtensteinische 
Briefmarkenausgabe (29.1.) 
Organisationskomitee der 200- 
Jahr-Feier des Erwerbs der Graf- 
schaft Vaduz durch die Fürsten 
von Liechtenstein. Die Feier fand 
am 14. Juli 1912 statt. 
(v. 1.) Karl Hartmann, Julius Hart- 
mann, Lorenz Kind, Adolf Real, 
Dr. Rudolf Schädler, Johann Bap- 
tist Büchel, Karl von In der Maur, 
Egon Rheinberger, Dr. Albert 
Schädler, Alfons Feger. 
alle Bewohner Liechtensteins zu Spenden für die österreichische Gesellschaft 
vom Roten Kreuz auf.? Frontberichte lobten 1914 und 1915 die Taten der tapferen 
österreichischen Soldaten, «patriotische Gedichte» wurden abgedruckt: 
«...Es mög wie heut so immerdar 
Dir leihen Schirm und Schutz 
Treu Österreichs starker Doppelaar 
Traut Ländchen um Vaduz.»3 
Ohne Hemmungen wurden Passagen aus Propagandatexten anderer Zeitungen 
übernommen. Ein Beispiel: «...und diese französischen Automobilbanditen, die 
serbischen Königsmörder, die vertierten Sarmaten der Steppe hat sich das Volk 
der Wahlrechtsweiber nun zum Bundesgenossen gegen uns ausgesucht».* 
Neben der auf verschiedene Weise bezeugten Begeisterung für die Achsenmächte 
und dem beteuerten Glauben an ihren Sieg gab es aber auch von Sorge getragene 
Reaktionen. Wie immer in solchen Fällen ist das Verhalten gegenüber erspartem 
Bargeld ein aussagekräftiger Gradmesser für die wirkliche Überzeugung. So fällt 
es auf, dass in Liechtenstein viele Leute in Aufregung gerieten wegen der Geldver- 
hältnisse und der Lebensmittel. Die Regierung musste schon am 5. August 1914 
davor warnen, Geld von der liechtensteinischen Sparkassa abzuheben. Sie versi- 
cherte, dass «die Gefahr eines Verlustes der Einlage... gänzlich ausgeschlossen» 
sei.” Ebenfalls wurde vor überstürzten Lebensmittelkäufen gewarnt, wodurch nur 
die Preise dieser Produkte in die Höhe getrieben würden.‘ 
Die Regierung sah sich auch genötigt, der liechtensteinischen Bevölkerung zu 
/ersichern, dass «eine Aufbietung der wehrfähigen Bevölkerung... nicht statt- 
finde».” Eine Massnahme, die zeigt, dass die Kriegsbegeisterung der liechten 
steinischen Bevölkerung auch ihre Grenzen hatte. 
2 
3 
4 
5 
5 
LLA RE 1914/2156ad2131, 4. Aug. 1914; Aufruf vom Landesverweser verfasst. 
LVobl. 1/1917. 
LVobl. 36/1914; abgedruckt aus der Augsburger Abendzeitung‘. 
LLA RE 1914/2131, Regierung an alle Ortsvorsteher. 
LLA RE 1914/2131, Regierung an alle Ortsvorsteher. 
LLA RE 1914/2131, Regierung an alle Ortsvorsteher
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.