mitgeteilt wurde, dass die Bürgerpartei mit diesen Abmachungen einverstanden
sei, hatte unsere Delegation damals keinen Grund an der Einhaltung dieser ver-
traglich festgesetzten Abmachungen zu zweifeln.
Leider mussten wir nur zu früh erfahren, dass von bestimmter Seite verschie-
dene Angriffe gegen die Gültigkeit dieser Abmachungen gemacht wurden und
sogar versucht wurde, den Sinn der Verhandlungen den Tatsachen zu entstellen.
Als dann vor einigen Wochen im Landtage durch verschiedene Vorkommnisse
einige Herren glaubten, die Volkspartei und ihre Führer seien in ihrer Stärke
etwas erschüttert, so mussten wir zu unserem grössten Bedauern gleichzeitig
wahr nehmen, dass auch die vertraglichen Bedingungen der Schlossabma-
chungen immer mehr und mehr auf die Seite geschoben und die Volkspartei so
ziemlich als Luft behandelt wurde.
Am 26. Februar, am Demonstrationstage der berühmten Markengeschichte,
wurde von Seiten der Regierung und der Gegenpartei ohne weiteres versucht,
die Demonstration der Volkspartei zu unterschieben. Meine Meinung und die
Meinung des Grossteils im Lande geht heute dahin, dass damals schon weder
die Regierung noch das Landtagspräsidium an einen sogenannten Putsch von
Seiten der Volkspartei glaubten und glauben konnten, sondern dass sie vielmehr
diesen Anlass benützten, (Seite Il. zu Brief vom 30. Ill.) die Volkspartei zu
«füseln» und eine Bürgerwehr einzuführen, damit die Schlossabmachungen auf
gar besondere Weise durchgeführt werden können.
Am Ostermontag war nun die Volksabstimmung über das Weiterver-
bleiben des Herrn Hofrat Peers ein Vorgang ganz gegen die Schlossabmachun-
gen und, gestatten Sie mir den Ausdruck, nicht im Einklang stehend mit dem von
Ihnen und Herrn Hofrat Dr. Peer abgegebenen Ehrenwort, Peer bleibe nur ein
halbes Jahr als Regierungschef im Lande und verlasse das Land dauernd als
solcher. Ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln, dass Sie alles daran setzen
werden, um Ihr gegebenes Versprechen halten zu können, obwohl ich mich dies-
«D»