1992
Nr. 4: Schreiben der Fürstl. Kabinettskanzlei an Wilhelm Beck, dat. Vaduz, den
9. September 1920; unterzeichnet von Kabinettsrat Josef Martin.
KABINETTSKANZLEI
DES REGIERENDEN FÜRSTEN VON
LIECHTENSTEIN
(Stempel)
Sehr geehrter Herr Doktor!
In Beantwortung Ihrer w. Zeilen von heute nachm. erlaube ich mir mitzuteilen,
dass die Sondierung in der Schweiz durch den Herrn Landesverweser Prinz Karl
selbst erfolgt.
Für die Bereitwilligkeit, einer vom Fürsten gewünschten, unverbindlichen Aus-
sprache mit Herrn Dr. Peer danke ich bestens und werde morgen vormittags über
Zeitpunkt u.s.w. telefonisch mitteilen lassen.
Ich bitte, verehrter Herr Doktor, überzeugt zu sein, dass ich voll bestrebt bin.
eine möglichste Beschleunigung in der Erledigung der bewussten Angelegen-
neiten herbeizuführen.
Mit dem Ausdrucke der Hochachtung
Ihr
ergebenster
J[osef] Martin
Jaduz, am 9. Sept. 1920
EWR-Staatskrise vom 28. Okto-
ber 1992: Spannung und Sorge
steigen, die Versammlung ist auf
etwa 2000 Menschen angewach-
sen.
Fürst Hans Adam II. droht mit
der Auflösung des Landtages
und mit der Entlassung der
Regierung.
in einer gespannten Atmosphäre
- In Vaduz demonstrieren etwa
2000 Personen —- einigen sich
am 28, Oktober der Landesfürst
sowie Landtag und Regierung
auf einen Abstimmungstermin
nach der schweizerischen
Entscheidung.
Das Volk verwirft zwei Initiativen
für die Abschaffung der Sperr-
Klausel von 8 Prozent der Stim-
men für die Wahl in den Landtag
Ind für ein umfassendes Diskri-
minierungsverbot (6./8.11.).
Offizielle Inbetriebnahme des
Landeskanals (23.11.).
In einer Live-Sendung im Lan-
deskanal stellen sich Fürst Hans
Adam Il. und Regierungschef
Hans Brunhart den Fragen und
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