Volltext: Die Schlossabmachungen vom September 1920

1973 
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4 % völkerung 
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Die Einführung des Frauenstimm- 
und Wahlrechtes wird erneut 
abgelehnt (9./11.2.). 
Die Jugend Union führt erstmals 
die Veranstaltung «Die Jugend 
grüsst und dankt dem Alter» 
durch (5.5.). 
Die obligatorische Zivilehe wird 
eingeführt (1.6.). 
Die Stimmbürger stimmen 
der Einführung des 
Kandidatenproporzes bei Land- 
tagswahlen.zu (12./14.10.). 
Offizielle Eröffnung des 
Liechtensteinischen Gymnasiums 
(12.1). 
Gründung der Liechten- 
steinischen Gesellschaft für 
Umweltschutz (8.2.). 
_etzte Matura im Lyzeum 
Gutenberg (12.4.). 
Das Fürstentum Liechtenstein 
und die Deutsche Demokratische 
Republik nehmen diplomatische 
Beziehungen auf (28.6.). 
Arbeitsgelegenheiten» und die «Revision der am 1. Januar 1911 in Kraft getrete- 
nen Gewerbeordnung» forderten. 
Die Auswahl der Problemkreise, die angegangen wurden, zeigt ein taktisch klug 
überlegtes Vorgehen: Es waren Bereiche, die breite Kreise der Bevölkerung be- 
trafen und einen sozial-liberalen Anstrich hatten. Andere Vorstösse wiederum 
richteten sich gegen privilegierte Gruppen, wie etwa die Jagdpächter, die nach 
Ansicht Becks mehr Prämien bezahlen sollten. 
Beck wollte ein wirklicher Vertreter des Volkes und seiner Anliegen sein. Diese 
Aufgabe hatten die bisherigen Landtagsmitglieder nach seiner Auffassung nicht 
mehr wahrgenommen. Er hatte sich deshalb gleich nach seiner Rückkehr ins 
_and im Jahre 1912 bemüht, Gleichgesinnte zu sammeln. Vor allem in Balzers, 
Triesen und Triesenberg fand Beck den Nährboden für die Verwirklichung seiner 
Vorstellungen. In einer konspirativ anmutenden Art und Weise arbeiteten Beck 
und seine Gesinnungsleute darauf hin, bei den Wahlen des Jahres 1914 Vertreter 
ihrer Gruppierung in den Landtag zu bringen. -—— 
Wilhelm Beck arbeitete seit 1912 aber auch daran, sich in der Öffentlichkeit zu 
profilieren, vor allem in seiner Heimatgemeinde Triesenberg. Die Stossrichtung 
dieser Tätigkeit zielte vor allem in zwei Richtungen: Opposition gegen etablierte 
Machtinstrumente und Einsatz für soziale Belange: 
Die Bemühungen Wilhelm Becks und seiner politischen Freunde trugen Früchte: 
Bei den Landtagswahlen 1914 — es wurde noch indirekt über Wahlmänner ge- 
wählt — nahmen vier Abgeordnete der neuen Richtung im Parlament Einsitz. 
Das Verhalten dieser Vierer-Gruppe brachte vor allem an die Adresse Wilhelm 
Becks gerichtete Kritik ein. Besonders der Landtagspräsident, Dr. Albert Schäd- 
ler, wollte und konnte sich mit diesem nach bisherigen Normen unkonventio- 
nellen Verhalten nicht abfinden. Es kam zu Redegefechten, Geplänkeln und 
taktischen Zügen, wie man sie bisher im Landtag nicht gekannt hatte. Je nach 
Standpunkt wurde dies als Ruhestörung und unbilliges Verhalten oder als end-
	        

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