1971
Wilhelm Beck und die Geschichtsforschung
Wilhelm Beck hat in seiner Schrift «Das Recht im Fürstentum Liechtenstein»
auf die Bedeutung geschichtlicher Kenntnisse hingewiesen. Ein Anliegen war
hm etwa die Untersuchung der «wirtschaftlichen Stellung und Abhängigkeit
der liechtensteinischen Bevölkerung von den Nachbarstaaten», in erster Linie
ninsichtlich der «Wanderarbeiter». Wilhelm Beck hatte zahlreiche dieser liech-
tensteinischen Saisonniers während seiner Zürcher Studien getroffen. Dort
teilte der junge Beck, wird berichtet, das Zimmer mit einem dieser «Wander-
arbeiter», Mit ihnen diskutierte er die liechtensteinische Situation, er sah die
\otwendigkeit von Untersuchungen wie der wirtschaftlichen Abhängigkeit vom
Ausland.
Anregungen für die Forschung
Beck regt in seinem Buch zur Erforschung der liechtensteinischen Rechts- und
Wirtschaftsgeschichte an und wünschte die Sammlung der alten Rechtsquellen.
Als Forschungsthemen nannte er: historische Grundlagen der Verfassung,
Reallasten, Realrechte (Fronen, Grundzinse, Wassergerechtigkeiten, etc.), Tier-
marken, Haus- und Familienzeichen, das alte Bienenrecht, Stellung und Be-
deutung des Landammannes, Sprach- und Dialektforschungen, Grundrechte,
arundlasten, Staatswirtschaft (Budget) und volkswirtschaftliche Fragen (Grund-
duch). Aktuellen Bezug hatte der Wunsch nach einer Untersuchung über die
Vor- und Nachteile des bestehenden Zollanschlusses mit Österreich. Hoch-
modern muten Forschungsthemen an wie: Bodenzersplitterung, Wanderarbeiter
'Migrationsforschung), Hygiene, Krankheit und Mortalität. Im Bereich der Kul-
iurgeschichte nennt Beck das Brauchtum und die Sammlung von Sagen und
Altertümern. Er wies auf die «öffentliche Meinung» als immer wichtigeren
Faktor hin!
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\ % völkerung
A WS Liechten-
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21850.
Gründung der Stiftung für das
Alter (16.2.).
In einer Abstimmung wird die
Einführung des Frauenstimm-
und Wahlrechtes abgelehnt
(26./28.2.).
Ein Lawinenunglück im Malbun
fordert zwei Tote (29.2.).
Ein Demonstrationszug für
das Frauenstimmrecht wird von
Gegnern angegriffen (5.3.).
Einweihung des Jugendhauses
Malbun (25.9.).
Einführung der obligatorischen
Krankenversicherung (24.11.).
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Enttäuschte Frauen demonstrie-
ren nach der Ablehnung des Frau-
enstimm- und Wahlrechtes in
einer vorangegangenen Abstim-
mung vor dem Regierungsge-
bäude.