Volltext: Die Schlossabmachungen vom September 1920

1971 
Wilhelm Beck und die Geschichtsforschung 
Wilhelm Beck hat in seiner Schrift «Das Recht im Fürstentum Liechtenstein» 
auf die Bedeutung geschichtlicher Kenntnisse hingewiesen. Ein Anliegen war 
hm etwa die Untersuchung der «wirtschaftlichen Stellung und Abhängigkeit 
der liechtensteinischen Bevölkerung von den Nachbarstaaten», in erster Linie 
ninsichtlich der «Wanderarbeiter». Wilhelm Beck hatte zahlreiche dieser liech- 
tensteinischen Saisonniers während seiner Zürcher Studien getroffen. Dort 
teilte der junge Beck, wird berichtet, das Zimmer mit einem dieser «Wander- 
arbeiter», Mit ihnen diskutierte er die liechtensteinische Situation, er sah die 
\otwendigkeit von Untersuchungen wie der wirtschaftlichen Abhängigkeit vom 
Ausland. 
Anregungen für die Forschung 
Beck regt in seinem Buch zur Erforschung der liechtensteinischen Rechts- und 
Wirtschaftsgeschichte an und wünschte die Sammlung der alten Rechtsquellen. 
Als Forschungsthemen nannte er: historische Grundlagen der Verfassung, 
Reallasten, Realrechte (Fronen, Grundzinse, Wassergerechtigkeiten, etc.), Tier- 
marken, Haus- und Familienzeichen, das alte Bienenrecht, Stellung und Be- 
deutung des Landammannes, Sprach- und Dialektforschungen, Grundrechte, 
arundlasten, Staatswirtschaft (Budget) und volkswirtschaftliche Fragen (Grund- 
duch). Aktuellen Bezug hatte der Wunsch nach einer Untersuchung über die 
Vor- und Nachteile des bestehenden Zollanschlusses mit Österreich. Hoch- 
modern muten Forschungsthemen an wie: Bodenzersplitterung, Wanderarbeiter 
'Migrationsforschung), Hygiene, Krankheit und Mortalität. Im Bereich der Kul- 
iurgeschichte nennt Beck das Brauchtum und die Sammlung von Sagen und 
Altertümern. Er wies auf die «öffentliche Meinung» als immer wichtigeren 
Faktor hin! 
Cd A ohnbe- 
\ % völkerung 
A WS Liechten- 
\ NY steins: 
21850. 
Gründung der Stiftung für das 
Alter (16.2.). 
In einer Abstimmung wird die 
Einführung des Frauenstimm- 
und Wahlrechtes abgelehnt 
(26./28.2.). 
Ein Lawinenunglück im Malbun 
fordert zwei Tote (29.2.). 
Ein Demonstrationszug für 
das Frauenstimmrecht wird von 
Gegnern angegriffen (5.3.). 
Einweihung des Jugendhauses 
Malbun (25.9.). 
Einführung der obligatorischen 
Krankenversicherung (24.11.). 
a” 
Enttäuschte Frauen demonstrie- 
ren nach der Ablehnung des Frau- 
enstimm- und Wahlrechtes in 
einer vorangegangenen Abstim- 
mung vor dem Regierungsge- 
bäude.
	        

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